Deutschland will Rauchern in Zukunft den Kampf ansagen, das geht aus einer Pressemitteilung zum Rathausgespräch in Berlin vom 10. März 2020 hervor, weil hierzulande im europäischen Vergleich Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakkonsums nicht greifen oder aber erst gar nicht stattfinden. Das zeigt auch die in Berlin vorgestellte „Europäische Tabakkontrollskala 2019“, auf der Deutschland leider den letzten Platz belegt. Vorgestellt wurde das Ganze im Rahmen der „European Conference on Tobacco or Health (ECToH)“. Deutschland strebt demnach ein Tabakwerbeverbot an, damit 17 Millionen Deutsche, die zur Zeit rauchen, ganz damit aufhören oder aber auf nicht so gesundheitsschädliche Ersatzprodukte wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer als Alternative umsteigen. Doch ist in den Köpfen der deutschen Bevölkerung das Risiko für Gefäß- und Tumorerkrankungen mit weitreichenden Folgen noch nicht angekommen, denn seit 2016 stagnieren die Zahlen der Raucher. Außerdem unternehmen nur 15 Prozent der Betroffenen Rauchstoppversuche. Daher ist eine gesamtdeutsche Strategie gefordert, die evidenzbasiert und rational sein soll, denn Einzelmaßnahmen wie Steuererhöhungen und Schockbilder von Rauchern helfen nur in begrenztem Umfang. Daher fordern Gesundheitsexperten auf dem Gebiet der sogenannten Lifestyle-Krankheiten ein Umdenken mit integrierter Tabakkontrollstrategie, die auch schon bei Jugendlichen mit detallierten Aufklärungskampagnen starten muss, damit diese erst gar nicht mit dem Rauchen anfangen und später hohe Kosten im deutschen Gesundheitssystem produzieren. Eingeladen zur Veranstaltung waren Ärzte, Patientenvertreter, Vertreter der Kostenträger und Gesundheitspolitiker, wie Erwin Rüddel als Schirmherr der Veranstaltung und Bundestagsabgeordneter sowie Vorsitzender des Bundesgesundheitsausschusses. Eine Vertreterin des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) Heidelberg, Dr. Ute Mons, war auch anwesend und hat über die realen Auswirkungen von unschädlicheren Varianten des Rauchens berichtet.
