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Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie, kurz DGfN, weist im Zusammenhang mit dem Welt-Diabetes-Tag am 14. November dieses Jahres darauf hin, dass etwa 50 Prozent aller Dialyse-Patienten eine Zuckerkrankheit haben. Diese Zahlen sind erschreckend, zumal Diabetes-Patienten, häufiger als Gesunde, Arzttermine wahrnehmen könnten und gezielte Maßnahmen einer für sie geeigneten Therapie angeboten bekämen. Auch eine Veränderung des eigenen Lebensstils gehören dazu, warnt die Fachgesellschaft über Pressesprecherin Julia Weinmann-Menke. 7,5 Millionen Menschen in Deutschland sind zuckerkrank, etwa zwei Millionen haben einen Diabetes vom Typ 2, der behandlungsbedürftig ist, aber aus Unkenntnis nicht behandelt wird – mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen. Denn werden Zucker- und auch Blutdruckwerte nicht regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls keine Gegenmaßnahmen ergriffen, können die Betroffenen durch einen erhöhten Gefäßdruck eine chronische Nierenkrankheit entwickeln, die schließlich in einer Nierenersatztherapie wie die Dialyse endet. Eine unerkannte Diabeteserkrankung, die durch Unwissenheit, aber auch durch Auslassen von Untersuchungen, entstanden ist, kann somit weitreichende Folgen haben, erklärt die DGfN. Je länger der schlecht eingestellte Blutzuckerspiegel besteht, desto größer ist das Risiko einer chronischen Nierenschädigung, die nicht reversibel ist. Die wichtigsten Behandlungsmethoden sind, bei Diagnose einer diabetischen Nierenerkrankung, das Einstellen des Blutzuckers auf einen Nüchternwert zwischen 70 bis 100 mg/dl und auch die Blutdrucksenkung, damit das Fortschreiten der Nierenschädigung aufgehalten werden kann. Es gibt auch medikamentöse Therapieansätze auf das Renin-Angiotensin-System (RAAS), das den Blutdruck und den Wasser-Elektrolyt-Haushalt steuert. Die als reines Antidiabetikum entwickelten SGLT2-Inhibitoren können den Blutzucker senken und sogar eine chronische Nierenkrankheit aufhalten, das ergaben neueste Erkenntnisse einer „Credence-Studie“.

Quelle: Ärzteblatt