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Diabetiker haben ein höheres Risiko, an einer chronischen Wunde zu erkranken, als andere Menschen. Schmerzen und Infektionen bis hin zu Amputationen sind dabei nicht die einzigen Folgen, die eine solche Wunde nach sich ziehen kann. Forscher kamen zu der Erkenntnis, dass sich das diabetische Fußsyndrom (DFS) nicht, wie der Name vermuten lässt, nur auf Füße und Beine auswirkt.

Laut Wissenschaftlern der Ben Gurion of the Negev University können bis zu 25 Prozent der Diabetiker im Laufe ihres Lebens ein Geschwür oder eine schlecht heilende Wunde am Fuß entwickeln. Liegt ein DFS vor, steige gleichzeitig das Risiko, kognitive Einschränkungen zu erleben. Dies zeige eine Studie, die die Forscher mit 99 Diabetespatienten durchführten. Die Forscher um Dr. Rachel Natovic testeten die kognitiven Fähigkeiten der Probanden vor und nach der Entstehung eines DFS durch verschiedene Tests. Die Ergebnisse wurden im Anschluss mit denen von Diabetikern ohne DFS verglichen. Es zeigte sich, dass die kognitiven Fähigkeiten vor der Entstehung eines DFS in beiden Gruppen gleich sind. Zeigten Patienten allerdings Symptome eines DFS, ging dies mit verminderter Konzentration, einem schlechteren Gedächtnis, Lernschwierigkeiten und verlangsamten kognitiven und psychomotorischen Reaktionen einher. Auch eine reduzierte Hemmung sowie eine verringerte Wortflüssigkeit wurden beobachtet.

Bislang sei die Forschungslage zu den Auswirkungen des DFS auf die kognitive Funktion laut Studienautor Dr. Natovich noch sehr dünn, „obwohl die mikro- und makrovaskulären Veränderungen durch DFS systemisch sind und in vielen verschiedenen Organen auftreten, darunter auch das Gehirn.“ Die Forscher empfehlen, DFS-Patienten künftig auch auf kognitive Einschränkungen hin zu untersuchen.

Kommentar: Das diabetische Fußsyndrom kann auftreten, wenn zu hohe Blutzuckerwerte im Blut zu einer verminderten Durchblutung oder Nervenschädigungen und damit zu verringerter Schmerzempfindung führen. Selbst kleinste Wunden, die auch bei banalen Unfällen oder nicht sachgerechter Fußpflege entstehen, können sich schnell zu einer chronischen Wunde entwickeln. DFS zählt darüber hinaus zu den häufigsten Amputationsursachen. Laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DGG) liegt Deutschland mit über 60.000 Amputationen pro Jahr europaweit im oberen Bereich.

[ilink url=“https://summaryseven.de/product/ambulante-wundversorgung/“] Weiterführende Informationen zur ambulanten Wundversorgung (S7-Report)[/ilink]

 

[ilink url=“http://www.medicalnewstoday.com/articles/303662.php“] Link zur Quelle (Medical News Today)[/ilink]