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Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) führt die steigende OP-Zahlen am Herzen auch auf eine unzureichende Diabetestherapie zurück. Zuletzt hatte der Krankenhaus-Report der AOK einen 25-prozentigen Anstieg der Herz-OPs seit 2008 ausgewiesen.

Nach Ansicht der DDG wären viele Infarkte durch eine zielwertorientierte und sichere Diabetestherapie vermeidbar – aber leider belohne das gegenwärtige Vergütungssystem diese nicht.

„Eine Therapie, die das individuelle Therapieziel für Blutzucker, LDL-Cholesterin und Blutdruck nicht erreicht, schädigt die Gefäße und lässt Eingriffe, etwa für einen Herzkatheter oder eine Bypass-OP, häufig erst notwendig werden“, betont Professor Stephan Matthaei, Präsident der DDG.

Kommentar: Wie hoch die Relevanz des Themas „Diabetes in Kliniken“ ist, verdeutlichen folgende Zahlen: Die Diagnose Diabetes wird bei 6 Millionen Menschen in Deutschland zur „Nebendiagnose“, wenn sie wegen einer anderen Erkrankung ins Krankenhaus kommen. Das sind 20 bis 30 Prozent aller stationären Fälle, also etwa 2,1 Mio. Patienten pro Jahr, die sich in einer Klinik behandeln lassen müssen.

Hintergrund der von der DDG entfachten Diskussion ist, dass der AOK-Krankenhausreport lediglich zehn Prozent der steigenden OP-Zahlen am Herzen als demographiebedingt erklärt hatte. Aus Sicht der Gesellschaft sorgt das Klassifikationssystem nach DRG`s für falsche finanzielle Anreize in den Kliniken.

Im November des letzten Jahres hatte die DDG aus diesem Grund ein neues Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)“ vorgestellt, um die Behandlungsqualität Diabetes-Patienten in Krankenhäusern zu optimieren. Zunächst sollen 100 Kliniken zertifiziert werden.

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