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Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums München und Kollegen des Instituts für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen haben in einer Analyse mit 316.000 Diabetes-Patienten herausgefunden, dass die Folgeerkrankungen und damit die Kosten für die Krankenkassen und somit für die Gesellschaft bei Diabetes vom Typ 2 hoch sind. Die Studie, die im Magazin „Diabetes Care“ veröffentlicht wurde, weist explizit auf die Kosten der verschiedenen Folgeerkrankungen pro Quartal hin. Folgeerkrankungen bei Typ-2-Diabetes können nahezu jeden Bereich des Körpers betreffen. Hierzu zählen vor allem aber Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems mit den Folgen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und die periphere arterielle Verschlusskrankheit. Folgeerkrankungen der Augen sind die diabetische Retinopathie, die mit etwa 700 Euro pro Quartal beziffert wird. Bei Erblindung zahlen die Krankenkassen sogar 3000 Euro je Quartal. Die Nerven der Patienten können ebenso in Mitleidenschaft gezogen sein, das ist die diabetische Neuropathie. Die Füße von Zuckerkranken können unter dem diabetischen Fuß-Syndrom leiden. Extrem teuer ist das Nierenleiden (diabetische Nephropathie), das bei Nierenschäden Kosten in Höhe von circa 3400 Euro verursacht, bei Nierenversagen sogar mit 23.000 Euro pro Quartal die Kassen belastet. Präventions- und Therapieprogramme müssen dringend überdacht werden, damit die Kosten in Zukunft eingedämmt werden können, so die Autoren der Studie.

Quelle: Ärztezeitung