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Vor dem Hintergrund der steigenden Bedeutung der chronischen Erkrankung Diabetes sind sich die Diabetologen einig: Aus ihrer Sicht fehlt eine konsequente nationale Antidiabetes-Strategie. Die Politik habe zur Bekämpfung von Diabetes keine Praventionsstrategie. Dabei müsse Prävention schon im Kindergarten beginnen und sich in der Schule fortsetzen. Ferner müssen besondere Risikogruppen – etwa  Kinder aus sozial prekären Verhältnissen – spezielle Beachtung finden.

Angesichts der heterogenen Diabetiker-Versorgung in Deutschland plädieren Diabetologen für eine stärkere Kooperation zwischen Hausärzten und diabetologischen Schwerpunktpraxen, da insbesondere eine flächendeckende Versorgung in ländlichen Regionen nicht sichergestellt werden könne. Hier seien gemeinsame Qualitätszirkel eine Alternative, in denen die Versorgungsfunktionen von Hausarzt und Diabetologen abgestimmt werden. Für eine kontroverse Beurteilung sorgen Disease-Management-Programme, die zwar ein gutes Instrument seien, aber auf veralteten Leitlinien basierten.

[ilink url=“http://www.aerztezeitung.de/kongresse/mwi/mwi2012-diabetes/article/809219/schlimmsten-probleme.html“] Link zur Quelle (Ärzte Zeitung)[/ilink]

Kommentar: Chronische Krankheiten mit starkem Wachstumstrend – beim Typ-2-Diabetes gibt es etwa 270.000 Neuerkrankungen pro Jahr allein in der älteren deutschen Bevölkerung – müssen akut beachtet und durch politisches Gegensteuern an die Versorgung angepasst werden. Augrund des demografischen Wandels und bspw. des früheren Beginns von Übergewicht ist mit einem weiteren Anstieg der Diabeteshäufigkeit zu rechnen. Ein Fünftel der Ausgaben der GKV wird bereits heute für die Behandlung des Diabetes und seiner Begleit- und Folgeerkrankungen aufgewendet. Der Primärprävention kommt daher bei der langfristigen Reduzierung der Zahl der Erkrankungen eine Schlüsselrolle zu.