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Eine italienische Krebsforscherin, Patrizia Paterlini-Bréchot, ist für den Europäischen Erfinderpreis 2019 in der Kategorie „Forschung“ nominiert worden. Das Europäische Patentamt (EPA) hat soeben die Nominierung der Professorin aus dem  biomedizinischen Forschungsbereich mit der Expertise für Onkologie und Hämatologie bekanntgegeben, weil die italienische Wissenschaftlerin, die in Paris als Ärztin praktiziert und forscht, eine neuartige Blutfiltertechnologie zur Früherkennung von Krebs entwickelt hat. Paterlini-Bréchot hat sich zum Ziel gesetzt, die Sterberate von Krebs zu senken und das Leben von Krebspatienten zu verbessern. 2018 erkrankten nämlich 18,1 Millionen auf der ganzen Welt an dieser heimtückischen Krankheit, die im Frühstadium bei einigen Krebsarten sehr schwierig zu diagnostizieren ist. 9,6 Millionen Menschen starben zudem 2018 infolge einer Krebserkrankung. Grund genug für die Forscherin und ihr Team zirkulierende Tumorzellen im Blut, sogenannte CTCs zu erkennen, lange bevor Tumore entdeckt werden und eine Metastasierung erfolgt ist. Primärtumore scheiden nämlich ein bis vier Jahre und länger, bevor sie metastasieren, CTCs ins Blut aus, die es frühzeitigst zu diagnostizieren gilt. 700 unterschiedliche Wege das Blut zu filtern waren notwendig, damit das Forscherteam das richtige und dafür notwendige Verfahren anwenden konnte. Das ISET-Verfahren (Blutfiltration zur Erkennung von Tumorzellen) bewies sich letztendlich als die einzige geeignete Methode, um die CTCs, die größer sind als normale Blutzellen, ähnlich wie in einem Kaffeefilter, zu isolieren und anschließend unter dem Mikroskop zu untersuchen. In einer 10 Milliliter Blutprobe mit 50 Milliarden Blutzellen lässt sich nur eine einzige CTC-Zelle mit Hilfe des ISET-Verfahrens isolieren. P. Paterlini-Bréchot ist es so gelungen, frühzeitig den Kampf gegen den Krebs aufzunehmen und zu intervenieren. Anti-Krebs-Medikamente machen – lange bevor Krebszellen metastasiert sind – so CTCs unschädlich. Außerdem ist mit der ISET-Methode die allerfrüheste Erkennung der Primärtumore im Körper von Krebspatienten möglich, auch lange bevor gängige Bildgebungsverfahren einen Tumor finden können. Die bahnbrechende Filter-Innovation, die auch schon patentiert ist, wird hoffentlich am 20. Juni 2019 in Wien im Rahmen einer Galaveranstaltung mit dem jährlich vergebenen Innovationspreis des EPA ausgezeichnet, das hofft auch die Erfinderin der Blutfiltertechnologie, die ebenfalls ein Buch mit dem Titel „Den Krebs töten“ geschrieben hat. 

Quelle: www.bionity.com