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Um obdachlose Menschen in Frankfurt kümmert sich die Elisabeth-Straßenambulanz der Caritas schon seit mehr als 25 Jahren. Dem Team um Ärztin Maria Goetzens gehören insgesamt zwölf Mitarbeiter an. Hinzu kommen noch Ehrenamtliche und zwar fünf Ärzte und 20 Zahnärzte sowie psychatrische Sprechstunden der Klinik Hohe Mark in Oberursel. Menschen ohne festen Wohnsitz brauchen länger, um wieder gesund zu werden, wenn sie erkrankt sind. Leiterin Maria Goetzens betreut zur Zeit auch sehr schwierige Fälle wie Obdachlose mit Lungenentzündungen, aber auch Verletzungen, die sich ihre Patienten schon um den Jahreswechsel herum durch Stürze zugezogen haben. Ein Fall berührt Maria Goetzens am meisten. Es ist ein Patient mit einer Beinamputation, der in einem Auto übernachtet. Aber es kommen auch Menschen, die pflegerische Leistungen benötigen. Dazu gehören neben Körperbädern und der Entlausung auch spezielle Formen der Wundversorgung, wie das Beispiel des Mannes mit der Beinamputation zeigt. Die 1993 gegründete Straßenambulanz war anfänglich in einer Tagesstätte im Ostend, ist dann 2009 in die Klingerstraße umgezogen und betreut mittlerweile 1500 Menschen; der Frauenanteil liegt bei 15 Prozent. 600 der Patienten sind das erste Mal in der Einrichtung, in der Menschen unbürokratisch geholfen werden kann, denn zwei Drittel der Obdachlosen sind gar nicht krankenversichert. Deshalb finanziert sich die Arbeit der Straßenambulanz durch Spenden und durch Zuschüsse der Stadt Frankfurt. Leiterin Goetzens liebt ihre Arbeit, trotz der vielen Hindernisse und Probleme. Die Lösung wäre ihrer Ansicht nach eine Art Gesundheitsfonds für alle Obdachlosen aus dem EU-Ausland und eine Krankenversicherungspflicht für alle obdachlosen Menschen aus Deutschland.

Quelle: Frankfurter Rundschau