Seite wählen

Union und SPD haben in ihrem eben vorgestellten Koalitionsvertrag drei große und wichtige Themenkomplexe angesprochen, die es zu verbessern und zu stärken gilt. Der erste Themenkomplex ist der Bereich der Gesundheitsberufe und deren Ausbildung. Die große Koalition will hier das Medizinstudium nach dem „Masterplan Medizinstudium 2020“ reformieren, das heißt die Studienvergabe mit einer Erhöhung der Medizinstudienplätze soll neu geregelt werden. Gleichzeitig soll die Allgemeinmedizin gestärkt werden. Das Schulgeld für Gesundheitsfachberufe soll entfallen, die Hebammenausbildung soll akademisiert werden und einiges mehr wie die Überprüfung der heilpraktischen Behandlung soll angegangen werden. Ein weiterer Schwerpunkt in der Politik wird die Prävention im Gesundheitswesen sein. Hier will man die Gesundheitskompetenz jedes einzelnen Bürgers stärken und ausbauen. Denkbar wäre ein nationales Gesundheitsportal. Verbände, Organisationen und Körperschaften haben sich bereits zusammengetan und eine Allianz für Gesundheitskompetenz geschlossen. Zudem will die Große Koalition das Präventionsgesetz weiterentwickeln, einen Patientenentschädigungsfonds einführen, eine nationale Strategie zur Reduzierung von Übergewicht entwickeln und den Antibiotikaverbrauch reduzieren, damit Resistenzen in Zukunft verhindert werden. Weiterhin steht die Digitalisierung des Gesundheitswesens als dritter Themenkomplex auf der Agenda der Koalition. Das E-Health Gesetz von 2015 sieht den Ausbau der Telematikinfrastruktur mit der Einführung der elektronischen Patientenakte vor. Im Mai 2018 will man auf dem deutschen Ärztetag das Fernbehandlungsverbot kippen, damit in Zukunft vor allem in ländlichen Regionen die ärztliche Versorgung via Telefon und Videoschalte gesichert ist.

Quelle: Ärzteblatt