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Laut der für die Hartmann AG durchgeführten „#PflegeComeback-Studie“, des Psyma Health & Care Instituts kann sich knapp die Hälfte (48 Prozent) aller befragten und ausgestiegenen Pflegekräfte vorstellen, wieder den Beruf auszuüben. Das Institut schätzt die Zahl der potentiellen Rückkehrer auf bis zu 200.000 Personen. Jedoch ist die Maßnahme an einige Bedingungen geknüpft. „Hauptkritikpunkt der Aussteiger ist immer, dass es zu wenige Kollegen gibt“, sagte Andreas Westerfellhaus von der Bundesregierung und unterstützt damit die Befragten.

Die drei wichtigsten Voraussetzungen für eine Rückkehr sind andere, bessere Strukturen und Arbeitsbedingungen (42 Prozent), mehr Personal (36 Prozent) und eine bessere Bezahlung (30 Prozent).

Gesundheits-, Familien- und Arbeitsministerium haben es sich nun zum Schwerpunkt gemacht, ausgebildete ehemalige Pflegekräfte in den Beruf zurückzuholen.

Ein Schritt in die richtige Richtung ist das Pflegepersonalstärkungsgesetz. Dadurch bekommen die Krankenhäuser ab 2019 jede zusätzliche Pflegekraft refinanziert. Zusätzlich soll es ab 2018 Tariflohnerhöhungen geben. Mit dem Gesetz hat der Gesetzgeber 13.000 zusätzliche Stellen für die medizinische Behandlungspflege in Altenheimen geschaffen. Außerdem möchte Westerfellhaus die Stellen mit Prämien von bis zu 5000 Euro und alternativen Arbeitszeitregelungen attraktiver machen.

Hartmann-Chef Andreas Joehle sagte, dass eine digitale Austauschplattform, die ehemalige Pflegekräfte beim Wiedereinstieg unterstützt, zum Erfolg beitragen könnte. Denn die Studie zeigt auch, dass die Aussteiger in ihren neuen Berufen meist nicht glücklicher sind als zuvor.

63 Prozent der Befragten waren beim Einstieg in den Pflegeberuf absolut zufrieden, nur noch 44 Prozent konnten sich mit dem neuen Beruf anfreunden. Schulungen und Trainings sehen 71 Prozent der Wiedereinsteiger als wichtiges Mittel. Auch Schnuppertage erleichtern die Rückkehr (67 Prozent).

Quelle: Ärztezeitung