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Die Gesundheitswirtschaft in Deutschland hat nach Meinung von Uwe Borchers, Geschäftsführer des Zentrums für Innovation der Gesundheitswirtschaft, noch viel Stabilisierungs- und Entwicklungspotential. Den Begriff Branche findet Borchers für dieses Marktsegment unpassend; er sieht mehr Chancen als Risiken und glaubt, dass die Kernbereiche wenig konjunkturabhängig sind. Das Wachstum des Marktes, auch der Außenhandel,  ist überdurchschnittlich und auch die Beschäftigungszahlen liegen über denen anderer Wirtschaftsbranchen. Trotzdem sind die Lenker der Gesundheitswirtschaft grauhaarige Senioren, die die Notwendigkeit sehen, den häuslichen Pflegemarkt auszubauen, allein schon deshalb, weil sie in naher Zukunft auch vielleicht davon betroffen sein werden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der „Silbernen Wirtschaft“. E-Health-Lösungen und Innovationen sind für diese in die Jahre gekommenen Menschen besonders interessant, da der Wunsch nach Lebensqualität im hohen Alter wichtig wird. Deshalb sind wie in allen Bereichen laut Borchers regulatorische Maßnahmen genauso zwingend wie in anderen Wirtschaftsbereichen, damit Investitionen sicher und Projekte erfolgreich sind. Hier kommt auch der Politik eine besondere Aufgabe zuteil. Beschleunigen könnte man in schwierigen und diffusen Situationen der Gesundheitswirtschaft die Prozesse, wenn eine Bündelung von Kompetenzen und Ansprechpartnern gegeben wäre, also wenn man einen Minister für Fragen bei Schwierigkeiten ansprechen müsste. Heutzutage muss man verschiedene Minister konsultieren, um ein Problem gelöst zu bekommen; dies möchte Borchers verändern. Er fordert daher ein gut funktionierendes Netzwerk zum Austausch von Erfahrungen in der Gesundheitswirtschaft.

Quelle: Ärztezeitung