Die gematik hat erst kürzlich ein technisches Konzept vorgelegt, wonach gesetzlich krankenversicherte Personen mit Verordnungen über Digitale Gesundheitsanwendungen, (DiGA), kurz „Apps auf Rezept“, zur Selbsteinlösung fähig wären. Die besagten PatientInnen bräuchten demnach nur ihre E-Rezept-App und ihre Gesundheits-ID, damit der technische Einlösungsprozess abläuft. KritikerInnen des Spitzenverbandes Digitale Gesundheitsversorgung (SVDGV) haben jedoch große Zweifel, dass das gematik-Konzept Umsetzung findet, weil viele Betroffene mit Bedarf an Digitalen Gesundheitsanwendungen bei chronischen Krankheiten überfordert sind. Die meisten benutzen nämlich zur Einlösung die elektronische Gesundheitskarte (eGK) der GKV; der Rest nutzt fast ausschließlich noch ein Papierrezept. Ganz wenige Versicherte gehen bislang den E-Rezept-Weg zur Versorgung mit „Apps auf Rezept“, weil das Freischaltungs- und Nutzungssystem zu komplex und kompliziert ist. Die Forderung des Spitzenverbandes für die digitale Gesundheitsversorgung ist, eine Alternativ-Lösung zu finden, die laut ExpertInnen im CardLink-Verfahren zu suchen ist, das bereits für elektronische Arzneimittel-Verordnungen ideal ist. Hierfür müssen nur die eGK und ein Smartphone zur Verfügung stehen, um die DiGA-Verordnungseinlösung in Gang zu setzen.
Quelle: ztg-nrw.de