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In diesem Herbst sind Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) genau zwei Jahre am Markt und sollen in ihrer digitalen Hauptfunktion einen positiven Versorgungseffekt für PatientInnen bewirken, da sie GKV-erstattungsfähig sind.  

Das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (ZI) zog jetzt erst Zwischenbilanz, ob die derzeit 33 erstattungsfähigen DiGA (13 davon dauerhaft und 20 vorläufig), vor allem im Bereich „Mental Health“ und bei anderen Indikationen angewendet, eine qualitativ hochwertige PatientInnenversorgung unterstützen.  

Probleme gibt es laut Analyse des Inno-Fonds QuasiApps-Projektes vor allem mit mangelnder Nutzerfreundlichkeit und mit fehlender Individualisierbarkeit der „Apps auf Rezept“. Auch fanden ExpertInnen heraus, dass der Datenschutz Lücken aufweist und dass sich Implementierungsprobleme ergeben haben. Ob die Arzt-PatientInnen-Beziehung gefährdet ist, ist erst einmal nur eine theoretische Annahme. Administrative Hürden wie die Selbstverwaltung und zu wenige Benannte Stellen kommen zu den Problemen noch hinzu, sowie Fragen zu Evidenzanforderungen sowie Vergütungsprobleme von Herstellerseite.  

Eine aktuelle Studienlage geht aber davon aus, dass DiGA trotz zahlreicher anfänglicher Hürden die Arzt- und Patientenzufriedenheit stärken. Außerdem sind Probleme mit dem Datenschutz und der Informationssicherheit durch die Entlastung des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in den Griff zu bekommen.  

Die GAIA AG als Hersteller von fünf auf dem Markt befindlichen DiGA, von denen vier Menschen mit Angststörungen und Depressionen behandeln und als sogenannte Verhaltens-Apps die PatientInnenversorgung unterstützen, hat positive Effekte in der psychotherapeutischen Behandlung ausmachen können. Die Verhaltens-Apps haben ein ähnliches Leistungsspektrum wie eine ärztliche Konsultation und die Apps fungieren keinesfalls als Überbrückung von Wartezeiten für einen ärztlichen Termin, sondern sind ersatzlose Entlastungs-Apps für Praxen.  

Gerade in der Corona-Pandemie, das zeigt die Analyse, haben sich auch digitale Anwendungen im Bereich von Atemwegsinfektionen bewährt, um einen direkten Kontakt zwischen Menschen zu vermeiden.  

Bei weiteren Erkrankungen wie COPD, Diabetes sowie LongCOVID-Symptomen könnten die „Apps auf Rezept“, die zu den Medizinprodukten zählen, laut ZI erfolgreich sein und ersetzen keinesfalls einen Besuch in einer Arztpraxis.  

Quelle: e-health-com.de