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Ärzte der Cardiopraxis Mainz und Wissenschaftler des Zentrums für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz berichten von der Entdeckung der Herzdurchblutungsstörungserkennung durch eine Apple-Smartwatch beziehungsweise dessen EKG-App im Falle einer 80-jährigen Patientin, die mit starken Beschwerden in die „Chest Pain Unit“ der Unimedizin Mainz gekommen ist. Sie klagte über mögliche Symptome eines Herzinfarktes, die die elektronische Armbanduhr erkannt hat, nicht aber ein in der Klinik aufgezeichnets EKG und anschließende Blutuntersuchungen. Erst als die Patientin einer Herzkatheter-Untersuchung unterzogen wurde, erkannte man eine schwere koronare Herzerkrankung, die mit großer Wahrscheinlichkeit unbehandelt –  therapiert wurde sie dann mit einem Ballonkatheter und Stents – zu einem Herzinfarkt geführt hätte. Die auf Smartwatches geschulte Patientin zeigte nämlich ausgeprägte Senkungen der sogenannten ST-Strecke, die für eine schwere akute Durchblutungsstörung des Herzens stehen. Dank der Aufzeichnungen ihrer Apple-Watch konnte die Patientin gerettet werden. Dieses Beispiel zeigt auch anderen Wissenschaftlern und Experten, dass mit elektronischen Armbanduhren nicht nur eine Überwachung von Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern und Aufzeichungnen eines EKGs möglich sind, sondern auch die Erkennung von Herzdurchblutungsstörungen, womit in Zukunft Herzinfarkte verhindert werden könnten. Herzkranke sollten die digitalen Diagnosehelfer tragen, denn sie könnten zur Verhinderung von Herzinfarkten beitragen, so die Expertenrunde. Forscher des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung an der Universitätsmedizin Greifswald und des Universitätsspitals Basel in Kooperation haben auf die diese Diagnostik-Methode schon im letzten Jahr in der Fachzeitschrift „JACC: Clinical Electrophysiology“ hingewiesen, allerdings lagen bis dahin nur Hinweise zu Herzrhythmusstörungen, die man mit Smartwatches erkennen kann, vor. Die Identifizierung der Herzdurchblutungsstörungen kam erst durch die Wissenschaftler in Mainz hinzu, die mit Hilfe der Apple-EKG-Aufzeichnung im ersten Fall der 80 Jahre alten Herzpatientin angestoßen wurde. 

Quelle: www.heilpraxisnet.de