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Die Herstellervereinigung eurocom mit Geschäftsführerin Oda Hagemeier diskutierte vor Kurzem mit Mitgliedern des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages über die Auswirkungen der Allensbach-Patientenbefragung 2023 und dessen Folgen für die Verordnung von Hilfsmitteln. Danach müssen alle Akteure aus Politik und Sozialversicherung an einem Strang ziehen, damit Innovationen in der Gesundheitsversorgung schneller auf den Markt kommen. 

Das Hilfsmittelverzeichnis hat Steuerungsfunktion. Hersteller von Hilfsmitteln und der GKV-Spitzenverband geben den Rahmen für mehr Transparenz und beschleunigte Prozesse in der Hilfsmittelversorgung vor. Allerdings fordert eurocom einen zusätzlichen Nachweis über den Nutzen zum MDR (Medical Device Regulation), damit neuartige Produkte schneller und besser weiterentwickelt werden können. Die politischen Diskussionsbeteiligten forderten in der Runde des „Parlamentarischen Abends“ keine zusätzliche Zertifizierung der Zertifizierung, sondern Regularien für eine schnellere Aufnahme von innovativen Hilfsmittelprodukten ins Hilfsmittelverzeichnis. Dabei haben Qualität der Hilfsmittel und die Wahlfreiheit der PatientInnen oberste Priorität und können über eine Mehrkostenvereinbarung reguliert werden, damit die Solidargemeinschaft nicht zusätzlich zu den Kosten der Regelversorgung belastet wird.  

Wenn PatientInnen sich für Produkte der Kategorie „höherwertige Versorgung“ entscheiden, dann dürfen persönliche Beweggründe keine Rolle spielen. Politik und Sozialversicherung fordern zudem weniger Bürokratie. Die Therapiefreiheit der Ärztinnen und Ärzte muss aber dennoch geschützt werden. In Bezug auf E-Rezepte in der Hilfsmittelversorgung gibt es Forderungen, wonach ein Freitextfeld auf einer digitalen Verordnung für noch nicht gelistete Produkte im Hilfsmittelverzeichnis gewünscht ist.  

Digitalisierung im Bereich Hilfsmittel soll Versorgungsvielfalt und ärztliche Therapiehoheit vereinen. Dabei sind auch Kosten wichtig. Die Diskussionsmitglieder fordern zudem einen präventiven Einsatz von Hilfsmitteln in der Pflege, vor allem aber im stationären Bereich, um Kosten zu senken.  

Quelle: MTD