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Die niederländische Versandapotheke DocMorris, eine Tochter des Schweizer Konzerns Zur Rose, hofft auf weitere Marktanteile in Deutschland, sobald E-Rezepte per Gesetz in Deutschland schnell und flächendeckend zum Einsatz kommen. Dann könnte auch DocMorris den Versand mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln hierzulande weiter ausbauen, denn bislang bestellen nur 1,3 Prozent der Patienten ihre verschreibungspflichtigen Präparate telefonisch, postalisch oder aber über das Internet bei einer Versandapotheke. DocMorris hat dabei von allen Versandapotheken in Europa die Position des Spitzenreiters, denn 40 Prozent aller auf Rezept erhältlichen Produkte werden von der niederländischen Versandapotheke verschickt. Walter Oberhänsli, Chef des Mutterkonzerns Zur Rose, blickt optimistisch in die Zukunft und dringt auf die schnelle Einführung des elektronischen Rezeptes. Zur Rose hat bereits eine Technologie für diese Art von Rezepten entwickelt, damit sie mit nur einem Klick an die Versandapotheke geschickt werden können. Die Techniker Krankenkasse ist Kooperationspartner und probiert das System auch aus. Auch gegen das Automatenverbot will Oberhänsli vorgehen und gegen die Verbotsverfügung klagen, nachdem ein Automat in Hüffenhardt in Baden-Württemberg nur wenige Tage zum Einsatz gekommen ist, obwohl ein Apotheker per Videochat bei Fragen zu einem Arzneimittel zugeschaltet werden konnte. Zudem will Oberhänsli, nachdem im Oktober 2018 bekannt wurde, dass man die medpex Versandapotheke aus Ludwigshafen übernehmen wird und keine weiteren Übernahmen geplant sind, den Gesundheitsmarkt mit einer Plattform nach dem Vorbild von Amazon ausbauen. In Spanien stehen Apotheker für Verkäufe über Marktplätze wie Amazon Schlange, in Deutschland sind Apotheker misstrauisch und fürchten die Konkurrenz von DocMorris, obwohl Umsatzwachstum durch den Verkauf rezeptfreier Pflegemittel zu erwarten sei, so der Chef von Zur Rose. Zur Rose würde allerdings bei jedem Kauf am Umsatz beteiligt. Oberhänsli rechnet mit Umsetzung dieses Projektes im Jahr 2020.

Quelle: Ärzteblatt