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„Die Zahl der stationär behandelten Patienten sei von 2006 bis 2010 um 8,1 Prozent gestiegen“, lautet das Ergebnis einer Studie, die das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) für den GKV-Spitzenverband erstellt hatte. Die Autoren der Studie, Wasem und Felder, sehen die Gründe hierfür nicht primär in der demographischen Entwicklung, sondern vielmehr in den ökonomischen Anreizen, die aus dem DRG-System resultieren.

Nach genauerer Analyse des Mengeneffektes belegt die Studie, dass gerade solche DRGs, die einen relativ hohen Gemeinkostenanteil beinhalten einer überdurchschnittlichen Mengenausweitung unterliegen. Krankenhäuser erhalten eine Fallpauschale für die Behandlung einer bestimmten Diagnose, unabhängig davon, wie viele Fälle einer entsprechenden DRG behandelt werden. Bei DRGs mit hohem Gemeinkostenanteil ergibt sich für das Krankenhaus ein höherer Deckungsbeitrag für jede weitere abgerechnete DRG, da keine Gemeinkosten für medizinische und nicht-medizinische Infrastruktur anfallen, bzw. diese gemäß der ‚economies of scale‘ degressiv verlaufen. Der Mengenanstieg konzentrierte sich zur Hälfte auf die Krankheiten und Störungen des Kreislaufsystems sowie des Muskel-Skelett- Systems und des Bindegewebes. Diese Krankheiten eklärt fast die Hälfte des Mengenanstiegs.

Kommentar: Während sich die Studie des RWI vielmehr mit den ökonomischen Ursachen und Anreizen beschäftigt, die diese Mengeneffekte erklären, müssen sich die an der Leistungserbringung beteiligten Marktteilnehmer die Frage nach der Auswirkung dieser Effekte stellen. Welche Krankheiten und Diagnosen wurden hier genau behandelt und welchen Zuwächsen unterliegen diese? Welche Implikationen haben die Effekte auf das jeweilige Versorgungsgeschäft der Versorgungs- und der Industrieunternehmen?

[ilink url=“http://www.facharzt.de/content/red.otx/187,122555,0.html“]Link zur Quelle (Facharzt.de)[/ilink]