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Kieferorthopäden gefallen die Ideen der Start-up-Gründer Jens Urbaniak und Christopher von Wedemeyer wenig. Ihr Start-up DrSmile hat es geschafft, in acht deutschen Großstädten mit Beratungszentren Fuß zu fassen. DrSmile konzentriert sich auf ästhetische Zahnmedizin in Form der Alignertherapie. Diese Therapie kommt ursprünglich aus Amerika und wird seit dem Auslaufen der Patente im Jahr 2016 auch hierzulande für Privatversicherte und Selbstzahler immer beliebter, vor allem bei Erwachsenen, die Metallzahnspangen aus ästhetischen Gründen ablehnen. Die unsichtbaren Zahnschienen, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden, werden mit Hilfe eines Computergrafik-Verfahrens simuliert und hergestellt. 40 Prozent aller Erwachsenen haben Zahnfehlstellungen, sodass das Geschäft mit den unsichtbaren Schienen einträglich ist. DrSmile bietet allerdings, anders als andere DIY-Anbieter, die nur telemedizinisch aktiv sind, Vor-Ort-Termine mit Zahnärzten an, die in ein Partner-Netzwerk bestehend aus 50 niedergelassenen Zahnärzten eingebunden sind. In den Niederlassungen von DrSmile – die Neunte ist in Mannheim in Planung – begleiten die kooperierenden Zahnärzte ihre Kunden nach dem neuesten und höchsten Maß des medizinischen Standards, so Urbaniak. Sie begleiten ihre Kunden während der Behandlung und vergeben Vor-Ort-Termine zur Mitte und zum Abschluss der Alignertherapie; zwischendurch oder bei Problemen hilft eine App. Kieferorthopäden kritisieren das System der beiden jungen Gründer, weil sie die Herangehensweise nach dem Zahnheilkundegesetz für nicht korrekt halten. Eine solche Therapie kostet für gewöhnlich 3500 bis 6500 Euro. DrSmile startet seine Behandlung je nach Grad der Zahnfehlstellung und Therapiedauer mit 1790 Euro. Das Start-up nutzt dabei digitale Technologien, von der Online-Terminbuchung über das Computergrafik-Verfahren in 3D bis hin zur Behandlungskontrolle. 

Quelle: Handelsblatt