Seite wählen

Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) macht sich für die teleneurologische Gesundheitsversorgung in Deutschland stark und fordert neue Finanzierungskonzepte im Bereich der Tele-Neurologie, weil dieser Bereich nicht einheitlich finanziell geregelt ist und die Netzwerk-Situation hierzulande als kostentechnisch unterversorgt gilt. Es gibt mittlerweile 20 telemedizinische Netzwerke und 200 angebundene neurologische Kliniken in Deutschland, die nicht nur in Akutfällen zusammenarbeiten und damit Erfolge verzeichnen.

Jede/Jeder zehnte Schlaganfall-Patient wird mittlerweile teleneurogisch betreut, egal ob er gerade erst einen Schlaganfall erlitten hat und abgeklärt werden muss, ob das Blutgerinnsel aufgelöst oder entfernt werden muss; auch bei Verlegungen und Rehabilitationsmaßnahmen sind die Experten spezialisierter Schlaganfallzentren (Stroke Units) gefragt, um im Falle von Diagnose und Therapie entscheiden zu können. Die Fachleute in den spezialisierten Zentren verfügen über reichlich Expertise, denn bei einem Schlaganfall ist der Faktor Zeit ganz entscheidend.  

Die Tele-Neurologie ist bei zehn Prozent aller Schlaganfälle im Einsatz und betreut so über 100 betroffene Menschen am Tag, wenn behandelnde Ärzte per Video Hilfe benötigen.  

Die teleneurologische Betreuung ist aus der Versorgung von Schlaganfall-Patienten nicht mehr wegzudenken und kann zudem lebensrettend sein, erklärt der Sprecher der Kommission Telemedizinische Schlaganfallversorgung der DSG, Christoph Gumbinger. Deshalb sind politische Maßnahmen gefragter denn je.  

Quelle: www.aerzteblatt.de