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Wie das Unternehmen bereits angekündigt hatte, startet nun das Projekt zur telemedizinischen Versorgung von Patienten in Sachsen.  Kern des Projektes ist die Einrichtung einer offenen technischen Plattform, durch welche Ärzte, Kliniken, Kassen und Patienten miteinander vernetzt werden und so der schnelle und sichere Austausch von Informationen sichergestellt ist. Maßgeblich beteiligt an dem Projekt sind die Deutsche Telekom und das Carus Consilium Sachsen.

Dr. Axel Wehmeier, der Geschäftsführer der neuen Deutsche Telekom Healthcare & Security Solutions GmbH und Leiter des Konzerngeschäftsfeldes Gesundheit will die medizinische Versorgung mit Telemedizin immer mehr verbessern. Die offene Plattform diene quasi als Steckerleiste, an die sich Patienten, Ärzte, Kliniken und Kassen andocken können. Das Modellprojekt in Sachsen wird von der Europäischen Union (EU) und dem Freistaat Sachsen mit rund 9,8 Millionen Euro gefördert.

Die sächsische Gesundheitsministerin Christine Clauß befürwortet das Projekt vor allem deshalb, weil sie eine sichere medizinische Versorgung auch in ländlichen und zusätzlich stark vom demografischen Wandel geprägten Regionen sicherstellen möchte. Ostsachsen ist unter diesen Gesichtspunkten als Modellregion bewusst ausgewählt worden. Das Projekt sei nach ihrer Einschätzung insoweit wegweisend.

Das Effektivkriterium der Telemedizin liegt darin, dass von einem telemedizinischen Arbeitsplatz aus Vitaldaten des Patienten wie EKG, Sauerstoffsättigung und Blutdruck sowie Angaben etwa zu Gewicht, Befunden oder Medikamenteneinnahme aufgenommen und überwacht werden können und  Telemedizin-Ärzten so wichtige Hinweise geliefert werden, um den Zustand des Patienten aus der Ferne einzuschätzen und bei Bedarf entsprechend zu handeln.

Die DTHS produziert mit über 700 Mitarbeitern digitale Messgeräte für Smartphones, Tablet-PCs für die Arztvisite im Krankenhaus, Klinik-IT, Assistenz- und Notfallsysteme für das Leben im Alter und wird damit maßgeblich an der Weiterentwicklung der Telemedizin beteiligt sein. Sie führt zudem in Sachsen und Bayern auch als Generalunternehmer groß angelegte Online-Feldtests der elektronische Gesundheitskarte durch.  Diese gelten als Generalprobe für den bundesweiten Start der vernetzten Karte.

Kommentar: Die nächsten Jahre werden zeigen, ob die Telemedizin den persönlichen Arztermin in Zukunft ersetzt oder diese nur als eine Ergänzung dazu gesehen werden kann. Sollte das Konzept, welches die Gesundheitspolitik in erster Linie damit verfolgt, nämlich die flächendeckende medizinische Versorgung von Problemregionen, so eins zu eins aufgehen, wäre dies sicherlich von unumstrittenen Nutzen, auch wenn Restrisiken bei einer telemedizinischen Behandlungen wohl zunächst nicht gänzlich ausgeschlossen werden können, wie Kritiker einwenden. Daran anschließen müsste sich dann auch die verbindliche kostentechnische Klärung der Abwicklung telemedizinischer Behandlungen, die bislang wohl noch ungeklärt ist.

[ilink url=“http://www.healthtechwire.de/deutsche-telekom-ag-t-systems/telekom-startet-eu-weit-einmaliges-projekt-telemedizin-in-sachsen-3644/“] Link zur Quelle (healthtechwire)[/ilink]