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Das IGES-Institut ist von der DAK Gesundheit damit beauftragt worden, ein Gutachten zur Analyse der Krankenkassen-Ausgaben zu erstellen. Das Resümee des DAK-Chefs Andreas Storm sieht demnach für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) allgemein negativ aus, weil das Berliner Forschungsinstitut keine positiven Nachrichten hat:  

Bis 2025 droht den gesetzlichen Krankenkassen ein Milliardendefizit von 27,3 Milliarden Euro, sollte es nach der Bundestagswahl keine „grundlegende Finanzreform“ geben“, so das Institut für Forschung. Danach fordert die DAK Gesundheit vor allem einen „radikalen Kassensturz“, damit in erster Linie versicherungsfremde Leistungen, wie Erziehungs- und Mutterschaftsgelder, Mitversicherungen von Kindern und Ehepartnern, die beitragsfrei sind, und auch das Arbeitslosengeld II sowie die Krankenhausfinanzierung im Fokus für einen Wandel sind. Kassenfremde Leistungen würden sich nämlich der Prognose der DAK Gesundheit/IGES-Institut zufolge bis zum Jahr 2025 auf 41 Milliarden beziehungsweise 57 Milliarden – anderen Hochrechnungen folgend – anhäufen. Der Trend zeigt, dass die Ausgaben größer sind als die Finanzierungsbasis aus Zusatzbeiträgen und Bundeszuschuss, der bei 14,5 Milliarden Euro liegt und dieses Jahr schon um sieben Milliarden Euro aufgestockt wurde.  

Die Ausgaben würden nichtsdestotrotz weit über den Einnahmen liegen, sodass laut Analyse der aktuelle Zusatzbeitrag bei 2,87 Prozent im Jahr 2025 liegen könnte. Der Zusatzbeitrag, den sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber momentan teilen, liegt bei durchschnittlich insgesamt 1,3 Prozent.  

Laut den Untersuchungsergebnissen ist auch mit einem riesigen Defizit beim Bundeszuschuss zu rechnen, der 2022 schon bei 30,1 Milliarden Euro liegt und sich aus den 14,5 Milliarden Euro, einem Zuschuss von sieben Milliarden Euro für 2021 und weiteren 8,6 Milliarden Euro zusammensetzen würde, wenn der Gesetzgeber weiterhin kostenintensiv wirtschaftet und die verschobenen und nicht abgerufenen Leistungen in der Corona-Pandemie nachgeholt würden.  

Das IGES-Institut erwartet, dass in der neuen Legislaturperiode einige Veränderungen eintreten müssten, da die Finanzreserven der GKV werden spätestens dann aufgebraucht sein werden.  

Quelle: www.aerzteblatt.de