Seite wählen

Forschenden der Technischen Universität in Göteborg/Schweden ist die Früherkennung von 14 verschiedenen Krebsarten im Blut und/oder Urin gelungen. 2.064 Proben von 1.260 ProbandInnen – krank und gesund- wurden dabei analysiert. Die Analyse bezog sich aber nicht auf einen Tumor-DNA-Nachweis von genetischen Markern der Erkrankten, sondern auf die Untersuchung von Zuckerverbindungen im Blut und Urin, die sogenannten GAGs (Glykosaminoglykane).  

Diese Zuckermoleküle finden sich in der extrazellulären Matrix sowie im Blut und Urin Erkrankter und Gesunder, nur dass die Krebskranken über eine andere Struktur der GAGs verfügen. Die nicht vorhandene Komplexität dieser Zuckerverbindungen würde die robusten Reihentestungen einfach und preiswert machen. Ein Test kostet demnach umgerechnet weniger als 50 Euro.  

Allerdings zweifeln WissenschaftlerInnen, auch anderer Universitäten, an der zu geringen Spezifität, die aber heute schon bei 95 Prozent liegt. Sie fordern Real-World-Populationsauswertungen und den Bezug auf populationsabhängige Ergebnisse. Bislang seien auch zu wenige Proben ausgewertet, die aber viel Potenzial haben. Schon jetzt wurden anhand des Mausmodells und der niederländischen Blutbank Abgleiche durchgeführt.  

Forschende fordern aber zusätzlich große prospektive Studien, denn anfänglich erkennt man, dass der Test massenuntersuchungstauglich sein kann, weil die aussagekräftigen Ergebnisse, in räumlicher und zeitlicher Ausdehnung von Krebserkrankungen im Frühstadium, in das Routinescreening überführt werden können. Allerdings liegt die Sensitivität der Untersuchungsmethode bei einem milden Verlauf der Krebserkrankung bei nur durchschnittlich 61,4 Prozent, das heißt, dass sechs von zehn Erkrankungen erkannt werden. Vier sind falsch negativ. Außerdem beeinflussen bestimmte Erkrankungen, wie das Metabolische Syndrom und Entzündungsreaktionen, die Testergebnisse falsch positiv.  

Quelle: aerzteblatt.de