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Die Gematik hat bereits den Grundstein für ein sicheres Datennetzwerk mit der Einführung der Gesundheitskarte gelegt. Bis Mitte des nächsten Jahres muss der nächste Meilenstein fertig sein, die technische Infrastruktur zur Nutzung der flächendeckenden Einführung des elektronischen Rezeptes (E-Rezept). Dafür ist die Gematik gerade mit dem Aufbau der E-Rezept-App beschäftigt, die ab Mitte 2021 zur Verfügung stehen muss. Das System zur Nutzung des E-Rezeptes wird allerdings einen jahrelangen Entwicklungsprozess durchlaufen, da ist sich BMG-Unterabteilungsleiter Christian Klose, Digitalisierungsexperte für die Bereiche Gematik, Telematikinfrastruktur und E-Health, sicher, auch wenn die vollständig digitalisierte Abwicklung ab Januar 2022 vorgesehen ist. Die Nutzungsquoten der E-Rezept-App sind seiner Meinung nach bislang nicht vorhersehbar, werden vielleicht aber ähnlich hoch sein oder höher als die Quote der User der Corona-Warn-App, die etwa 25 Prozent der Menschen hierzulande nutzen. Das Patientendatenschutzgesetz (PDSG) sieht nämlich auch vor, dass neben elektronischen Verordnungen solche auf Papierrezept weiterhin verwendbar sind, auch weil nicht alle Patienten bislang über ein Smartphone verfügen. Der entscheidende Code wird dann aber auch auf das Papierrezept gedruckt und kann vom Apotheker als digitales Rezept empfangen werden. Experten der Gematik, unter anderem Hannes Neumann, Sabine von Schlippenbach und Geschäftsführer Markus Leyck-Dieken hatten bereits auf der Expopharm Impuls 2020, Anfang Oktober, virtuell Einblicke in die E-Health-Applikation, worauf Letzterer erklärte, dass auch Angebote von anderen Drittanbietern wohl einen echten Mehrwert für Patienten haben werden.

Quelle: pharmazeutische-zeitung.de