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Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) und die damit verbundene Implementierung der geplanten Funktionen hat das Potential, sich zu einer „Neverending Story“ zu entwickeln. Die mit der Umsetzung beauftragte Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (Gematik) sieht die eGK zwar auf einem guten Weg – Der Gesetzgeber zeigt sich in dieser Hinsicht allerdings kritisch.

Am 28. Januar erklärte die Gematik während einer Sitzung des Gesundheitsausschusses, dass das zentrale Netz bereits aufgebaut und alle Krankenkassen seit Mitte 2014 angebunden seien. Inzwischen liefen Zulassungstests für den zukünftigen Betrieb mit Echtdaten von rund 70 Mio. Karten. In einem ersten Test, welcher von den Industriepartnern zusammen mit der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) im Dezember durchgeführt wurde, konnte ein Versichertenstammdatensatz über die Telematikinfrastruktur online überprüft und erfolgreich aktualisiert werden.

In einer Pressemitteilung gab der Deutsche Bundestag am 28. Januar bekannt, dass mit dem Projekt befasste Experten den bisherigen Fortschritt weniger positiv bewerten. Im Gesundheitsausschuss des Bundestages erklärten sie, dass die mit der Umsetzung beauftragte Industrie die Komplexität des Projektes völlig unterschätzt habe. Besonders die Kompatibilität der bestehenden Systeme und die Anforderungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bereite den Herstellern Probleme. Allerdings gaben sie an, dass die Telematikinfrastruktur mit dem gebotenen hohen Sicherheitsstandard in absehbarer Zeit in den Testbetrieb überführt werden könne.

Kommentar: Geplant ist, dass ab November dieses Jahres Leistungserbringer das bestehende System testen, damit deren Erfahrungen damit in die weitere Entwicklung mit einbezogen werden können. Experten sind unsicher, ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann. Darüber hinaus sei schon über eine Mrd. Euro in das Vorhaben investiert worden, ohne dass die Versicherten bisher einen nennenswerten Nutzen aus der eGK ziehen könnten. Dieser hohe Betrag sei ob des aktuellen Bearbeitungsstandes nicht mehr zu rechtfertigen, so die Kassen. Kürzlich drohten sie sogar, die Pflichtzahlungen für die weitere Umsetzungen auszusetzen. Langfristig erhofft sich der Gesetzgeber, dass durch eine elektronische Vernetzung des gesamten Gesundheitswesens Geld eingespart werden kann.

[ilink url=“http://www.kma-online.de/nachrichten/technologie/e-health-gesetz-gematik-sieht-elektronische-gesundheitskarte-inzwischen-auf-gutem-weg___id__34661___view.html“] Link zur Quelle (kma)[/ilink]

[ilink url=“http://www.bundestag.de/presse/hib/2015_01/-/357780″] Link zur Quelle (Bundestag)[/ilink]