Eine Ketoazidose ist eine lebensbedrohliche Entgleisung des Stoffwechsels, die auch bei Kindern auftreten kann, wenn bei ihnen nicht frühzeitig ein Diabetes mellitus vom Typ 1 diagnostiziert wurde, oder aber, wenn dieser nicht richtig therapiert wurde. Ist der Blutzuckerspiegel nicht richtig eingestellt, können sich Symptome wie Schwäche, Übelkeit, Bauchschmerzen, Verwirrung bis hin zum Koma entwickeln. Bei den Betroffenen bildet die Leber aufgrund von Zuckermangel sogenannte Ketonkörper, die dann den pH-Wert des Blutes in den sauren Bereich absenken. Bei Kindern besteht zudem immer die Gefahr des Auftretens einer Ketoazidose, wenn Typ-1-Diabetes diagnostiziert wurde. Deshalb müssen Eltern die Lage und den Blutzuckerspiegel ihrer Kinder im Auge behalten. Eine Studie mit über 1000 Kindern als Probanden zwischen sechs und 18 Jahren hat dabei ans Tageslicht gebracht, dass die Komplikationen häufig sind und sehr ernstgenommen werden müssen, denn eine Vermeidung von negativen Auswirkungen auf das Gedächtnis und den IQ (Intelligenzquotient) hat oberste Priorität. Wissenschaftler der University of California in Davis um Studienautorin Professorin Simona Ghetti fanden heraus, dass neurokognitive Leistungen bei Kindern mit Typ-1-Diabetes durch Häufigkeit und Schwere der diabetischen Ketoazidose (DKA) negativ beeinflusst werden; differenziert nach Kindern mit einer neuen Diagnose und nach Kindern mit einer Diagnose, die länger zurückliegt. Ein wiederholtes Auftreten der DKA führt bei Kindern mit früherer Diagnostik zu noch größeren und weitreichenderen Problemen mit Beeinflussung des Langzeitgedächtnisses und des IQs. Einmal aufgebaute kognitive Defizite infolge mehrerer DKA-Diagnosen führen zu einer Verschlechterung der kognitiven Leistungen im Laufe des Lebens der Kinder und späteren Jugendlichen. Wird der Blutzuckerspiegel regelmäßig überwacht und ist gut eingestellt, dann kann man einer DKA vorbeugen, so die Forscher, die sich mit den möglichen Komplikationen hinreichend beschäftigt haben.
