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In England könnte bald Ausnahmezustand herrschen, denn die britische Regierung hat Fristen für ungeimpfte Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen sowie beim Gesundheitsdienst NHS verhängt. 

Demnach musste sich Pflegepersonal in Alten- und Pflegeheimen bis Anfang November geimpft haben, um nicht entlassen zu werden oder aber Stellenumbesetzungen zu vermeiden, denn nur Geimpfte dürfen seit Kurzem Bewohner solcher Einrichtungen betreuen. 50.000 ungeimpfte Angestellte gibt es danach noch. Weil die Frist zur Impfpflicht abgelaufen ist, droht ihnen Konsequenzen. 25.000 von ihnen etwa haben aber bereits die erste Dosis erhalten; einige haben zudem Anträge auf Ausnahmegenehmigungen aus medizinischen Gründen beantragt.  

Im April 2021 läuft die Frist dann auch für Angestellte des Gesundheitsdienstes NHS aus, denen, ohne einen Nachweis zu erbringen, Arbeitsplatzverlust droht. 80 bis 90 Prozent des dortigen Personals sind vollständig immunisiert, allerdings etwa 80.000 bis 100.000 aber nicht.  

Gesundheitsminister Sajid Javid ruft zu mehr Verantwortungsbewusstsein von Gesundheitspersonal auf. Viele Therapien müssten danach in England verschoben werden, weil demnächst auch vielleicht noch mehr Personal fehlen wird. Schon jetzt warten sechs Millionen Betroffene des Gesundheitsdienstes NHS auf Behandlungen. 3,5 Prozent der Mitarbeiter haben freiwillig wegen der Impfpflicht gekündigt oder wurden wegen Nichteinhaltung bisher vom Dienst befreit.  

Allerdings verschärft die britische Regierung in den Augen vieler Experten das englische Problem weiter. Viele Fachleute plädieren daher für eine Fristverlängerung, auch in Alten- und Pflegeheimen, um die Schwierigkeiten und das damit verbundene Chaos zu umgehen. Die Impfrate ist allerdings auch nach Einführung der Impfpflicht für Gesundheitspersonal von 80 auf 94 Prozent bei Erstimpfungen in die Höhe geschnellt. 

11.688 Menschen sind nach Krankenhauseinweisung und Infektion mit dem Virus dort verstorben, wie der „Daily Telegraph“berichtet.

Quelle: www.stern.de