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Aus dem Rechenschaftsbericht 2017 des Verbandes der privaten Krankenversicherer (PKV) geht hervor, dass 27 von 41 Mitglieder am Rahmenvertrag der hausärztlichen telemedizinischen Versorgung teilnehmen. Ziel dieses Versorgungsangebotes ist es, ältere, multimorbide und immobile Patienten, vor allem auf dem Land, besser versorgen zu können. Die PKV-Branche will zudem auch andere digitale Projekte wie die E-Akte voranbringen und entwickelt eine App, die Ende 2018 allen PKV-Versicherern zur Verfügung steht, damit die Patienten die versichertenzentrierte Patientenakte nutzen können. Zunächst als App, um die Gesundheitsdaten des einzelnen Versicherten selbststständig zu managen, in der nächsten Ausbauphase soll der digitale Austausch von Informationen zwischen dem Versicherten und seinen Ärzten beziehungsweise zum Versicherungsunternehmen möglich werden. 2017 wechselten mehr Versicherte von der PKV in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) als umgekehrt; 19.300 Menschen, also 0,2 Prozent, waren 2017 weniger in der PKV mit einer Vollversicherung versichert als noch 2016. Beamte mit ihren Familienangehörigen auf der einen Seite und Selbstständige und Angehörige auf der anderen Seite waren es zu gleichen Teilen. Alle 41 Versicherer haben gut 8,7 Millionen Kunden im Bestand, von denen 2017 133.800 von der PKV in die GKV wechselten, umgekehrt waren es 129.300 Personen, sprich 2016 mit 1.500 Abwanderungen noch viel weniger als 2017 mit 4.500. Auch haben die privaten Krankenversicherer 2017 etwa 39 Milliarden Euro an Prämien eingenommen, das ist ein Plus von 4,7 Prozent. 27,1 Milliarden Euro (+3,7 Prozent) entfielen dabei auf die Vollversicherung, 8,5 Milliarden Euro auf Zusatzversicherungen und auf die Pflegeversicherung 2,6 Milliarden Euro. Die Leistungsausgaben stiegen nicht in gleichem Maße wie die Einnahmen; sie nahmen nur 2,2 Prozent auf 27,2 Milliarden Euro zu. Insgesamt ist aus dem Rechenschaftsbericht also zu entnehmen, dass die Kostenbremse in der PKV langsam wirkt, da man 2016 noch ein Kosten-Plus je Versichertem von 3,1 Prozent verzeichnete, 2017 hingegen lag es bei nur 1,8 Prozent.

Quelle: Ärztezeitung