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In einem wissenschaftlichen Experiment ist es Wissenschaftlern verschiedener interdisziplinärer Abteilungen der Physik, Pharmazie, Pharmakologie sowie der Chemie gelungen, ein adhäsives Pflaster zu entwickeln, mit dem eine Glucosemessung über die Haut ganz ohne invasive, das heißt nadelfreie Methode möglich ist. Dr. Adelina Ilie von der Universität in Bath in England, selbst Wissenschaftlerin der Abteilung Physik, hat in Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern dazu ein Pflaster entwickelt, das nicht durch die Haut penetriert. Stattdessen zieht das Pflaster Glucose aus der Flüssigkeit zwischen den Zellen über die Haarfollikel. Dazu reicht ein einziger Haarfollikel, der mit Hilfe eines Miniatursensors auf einer kleinen Fläche arbeiten kann. Auf dieses Follikel wird dann mit einem kleinen elektrischen Strom zugegriffen und der angesammelte Zucker wird dann über die Haarwurzel gemessen. Messungen sind alle zehn bis 15 Minuten möglich. Eine Kalibrierung mit einer Blutprobe ist bei dieser Methode nicht notwendig. Die Ergebnisse der Studie, die das Forscherteam über den Versuch mit Schweinehaut herausgefunden haben, wurden im Fachjournal „Nature Nanotechnology“ veröffentlicht. Das Pflaster auf der Schweinehaut war in der Lage, die Blutzuckerwerte eines ganzen Tages zu kontrollieren. Der nächste Schritt, der jetzt folgt, ist das Design des Pflasters zu verfeinern, damit die Anzahl der Miniatursensoren im Messfeld optimiert werden kann. Der Optimierung dieser sogenannten Arrays folgen dann einer Reihe klinischer Studien, wobei es nach Auskunft der Wissenschaftler möglich sein muss, die Funktionsfähigkeit über einen 24-Stunden-Tragezeitraum zu zeigen. Die Entwicklung des Pflasters zur Glucosemessung bei der Blutzuckerkontrolle ist deshalb von großer Bedeutung, weil weltweit immer mehr Menschen von Diabetes betroffen sein werden und bei schlechter Einstellung der Blutzuckerwerte unter den Folgeschäden leiden werden.

Quelle: www.apotheke-adhoc.de