Modell- und Testregionen, in denen die elektronische Patientenakte (ePA) getestet wird, überbringen überwiegend ein positives Feedback: Grundlegende Funktionen in medizinischen Einrichtungen wie Arztpraxen laufen stabil und bringen einen Nutzen. Der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e.V. bewertet die Rückmeldungen und setzt Verbesserungsvorschläge für Praxisverwaltungs- und Krankenhausinformationssysteme um. Der Verband steht in engem Austausch mit testenden Pilotpraxen. IT-Hersteller sehen jedoch weiterhin Herausforderungen in der zentralen Infrastruktur der ePA. Beide Aktensysteme seien noch nicht richtig aufeinander angepasst. Auch sei die Erreichbarkeit für ein bundesweites Roll-out mit Problemen behaftet. Aus diesen Gründen arbeiten bvitg-Mitglieder, gematik und VertreterInnen der Modell- und Testregionen eng zusammen. Die Funktionalitäten der ePA sind noch nicht überall gleich. Hemmnisse sind hier noch nicht installierte Updates der ePA-Funktionalitäten, Urlaubs- und Krankheitsausfälle sowie technische Probleme beim Netzwerk-Ausbau und bei der Systemkonfiguration. Zudem gibt es zahlreiche Fragen der TesterInnen zu Haftungsregelungen, Interaktionsprotokollen und Speicher-Modi, etc. Ein flächendeckendes Roll-out nimmt durch Beratungsgespräche viel Zeit in Anspruch, deshalb sollte die GKV und PKV miteinbezogen werden. Die jetzt folgenden Ausbaustufen durch die gematik, sollten Versorgungsprozesse der ePA stärken, das heißt, dass realitätsnahe Anwendungsszenarien erprobt werden sollen. Interaktionsanalysen bei gleich mehreren Leistungserbringern für eine praxisnahe Testung sind sinnvoll, meint der Verband in einer Pressemitteilung. Für die praxisnahe Weiterentwicklung der ePA sind auch Software-Hersteller gefragt, die die Praxen für realistische Testszenarien filtern sollen. Auch fordert der bvitg, dass haftungsrechtliche Rahmenbedingungen bei der Nutzung der ePA „für eine erfolgreiche Integration in den Versorgungsalltag“ zu klären seien.
Quelle: bvitg.de