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Ein Grund zu feiern ist dieser Tag wohl kaum: Am diesjährigen Schalttag wird erstmals mit dem Equal-Care-Day auf die ungleiche Verteilung der Care-Arbeit zwischen Männern und Frauen hingewiesen. Ähnlich dem Equal-Pay-Day, der in diesem Jahr auf den 19. März fällt, weist der Tag auf einen drängenden Missstand hin: Die Hauptlast der Pflege tragen immer noch Frauen, sei es die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger oder die Arbeit als professionelle Pflegekraft.

Der Equal Care Day wurde von den zwei Bloggern Almut Schnerring und Sascha Verlan ins Leben gerufen und hat inzwischen zahlreiche prominente Unterstützer gefunden. Der Sozialwissenschaftler Michael Cremers beispielsweise sieht es dringend geboten, dass personennahe Dienstleistungen durch bessere Bezahlung, eine höhere soziale Anerkennung und bessere Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten aufgewertet werden.

Der Grund, den Equal Care Day auf den Schalttag zu legen, resultiert aus der Zeitspanne, die Männer brauchen um genau so viel Fürsorgetätigkeit aufzuwenden wie Frauen in einem Jahr. Unter Berufung auf Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) erklären die Initiatoren, dass Frauen immer noch 80 Prozent dieser Aufgaben sowohl im privaten als auch im professionellen Bereich übernehmen.

Kommentar: Durch die Zeit, die Frauen mehr für Fürsorgetätigkeiten aufwenden, entsteht eine Konkurrenz von unbezahlter zu bezahlter Arbeit – Der Equal Care Day und der Equal Pay Day sind damit untrennbar miteinander verknüpft, gleichzeitig kann Fürsorgetätigkeit für Frauen ein Armutsrisiko bedeuten. Ob Akademisierung in der Pflege einen Beitrag zur Lösung des Problems leisten kann, wird sich zeigen.  

[ilink url=“http://equalcareday.de/“] Link zur Quelle (Equal Care Day)[/ilink]