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Es gibt weltweit eine äußerst seltene Erkrankung aufgrund eines Gendefekts, die bislang bei nur 800 Menschen diagnostiziert wurde. Die Krankheit mit Namen Fibrodysplasia Ossificans Progressiva, kurz FOP, ist dadurch gekennzeichnet, dass aufgrund von kleinsten Verletzungen Muskeln und Bindegewebe in Knochen verwandelt werden. Beim Wundheilungsprozess entstehen somit nicht wie gewohnt Narben, sondern Knochen. Deshalb sind Operationen für FOP-Betroffene auch eigentlich kontraindiziert. Menschen mit dieser Diagnose sitzen zum Teil schon in jungen Jahren im Rollstuhl, weil alle Gelenke im Körper nach und nach versteifen und Operationen zusätzlich zu massiven Knochenwachstumsschüben führen. Jetzt aber ist einem Forschungsteam um Prof. Martina Rauner und Dr. Ulrike Baschant von der Medizinischen Fakultät der TU Dresden ein Protein, das in der Leber gebildet wird, aufgefallen, weil es eine Hemmung dieser überschießenden Knochenbildung bewirken kann. Das Forschungsteam erhielt für seine Entdeckung im Rahmen des Eva Luise Köhler Forschungspreises für Seltene Erkrankungen 2020 50.000 Euro, was wiederum Forschungszwecken  zugute kommen wird. Das entdeckte Protein der Leber, Transferrinrezeptor-2 (Tfr2), das eigentlich den Eisentransport übernimmt, wirkt regulierend auf den Knochenstoffwechsel. Es wirkt sogenannten ungewünschten Ossifikationen (überschießendem Knochenwachstum) entgegen und hat das Potenzial, klinisch weiterentwickelt zu werden, damit FOP-Patienten in Zukunft therapeutisch geholfen werden kann. Betroffene der seltenen Erkrankung können also neue Hoffnung schöpfen. Der Preis wird am 27. Februar 2020 überreicht.

Quelle: www.heilpraxisnet.de