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1,2 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter der Alzheimer-Erkrankung, aber Vorstufen der Demenz sind nicht mit Alzheimer gleichzusetzen. Alzheimer ist auch nicht natürlich, sondern ein spezifischer Prozess, der durch die höhere Lebenserwartung der Menschen stärker in den Fokus von Medizinern rückt. Auf lange Sicht ist auch keine Medikation in Sicht, auch Zulassungsstudien von Medikamenten wurden schon des Öfteren abgebrochen, deshalb suchen Wissenschaftler in weltweiten diversen Studien nach Alltagsinterventionen und dem richtigen Lebensstil, um der Demenz im Alter vorzubeugen. Das Gehirn des Menschen verbraucht 25 Prozent der Gesamtenergie, deshalb ist die sogenannte „Risk Reduction geistigen Abbaus“ für viele wissenschaftliche Teams mit jüngeren und älteren Studienteilnehmern so wichtig. Fest steht, körperliche Aktivität und moderater Sport mit 150 Minuten in der Woche sind das beste Mittel , um dem geistigen Verfall vorzubeugen. Dabei ist die Sportart unbedeutend, die Trainingsdauer ist entscheidend, weil das Ankurbeln des Herz-Kreislauf-Systems für die Ausschüttung von Hormonen und Wachstumsfaktoren zuständig ist. Des Weiteren fanden Wissenschaftler heraus, dass Rauchen das Gehirn im höheren Alter schneller altern lässt. Der Blutdruck spielt zudem auch eine wichtige Rolle: Menschen mittleren Alters zeigen im MRT „ältere Gehirne“ als ältere Studienteilnehmer mit normalem Blutdruck, wenn der Blutdruck erhöht ist (größer als 140/90 mmHg). In einer anderen Analyse fand man heraus, dass nicht nur zu wenig Bewegung ein reduziertes Hirnvolumen bedingt, sondern auch Alkohol und wenige soziale Kontakte. Deshalb raten Experten zu einem gesünderen Lebensstil, der zucker- und alkoholarm ist und auf Transfettsäuren weitgehend verzichtet. In Verbindung mit mehr Bewegung und regelmäßigem Kopftraining ist das das probate Mittel, um das Demenzrisiko um 30 Prozent zu senken. Ein ganz wichtiger Faktor, um nicht an Alzheimer, Parkinson usw. zu erkranken, ist die Erhaltung der kognitiven Leistungsfähigkeit und des Erinnerungsvermögens durch gesunden Schlaf, denn mangelnder Schlaf ist nicht nur ein Symptom, sondern auch eine wichtige Ursache für Demenz. Es beeinträchtigt den Gedächtnisbildungsprozess ganz erheblich. Auch das Gewicht des Menschen greift in den Prozess ein, denn Fett macht willenlos, weil deutliches Übergewicht die Funktion des Frontallappens der Großhirnrinde, in der der Mensch Entscheidungen trifft, beeinträchtigt, und somit die fehlende Kontrolle in einem Teufelskreis wiederum fett macht. Die Früherkennung der Alzheimer-Demenz ist für die Wissenschaftler relativ bedeutungslos, denn zur Zeit forscht man an Antikörper-Medikamenten, die sich gegen die Beta-Amyloid-Proteine richten, die auch durch zuwenig Schlaf nicht genügend abgebaut werden, und sich dadurch im Gehirn wie in einer Müllsammelstelle ablagern. Gesunder Schlaf führt nämlich zur zerebralen Müllbeseitigung dieses Proteins und von sogenannten Taufasern, die auch im Fokus der Wirkstoff-Forschung stehen wie das Nahrungsergänzungsmittel Spermidin, das wie Fasten Zellreinigungsprozesse auslöst und deshalb im Zusammenhang mit Alzheimer und Demenz erforscht wird. 

Quelle: www.focus.de