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Die Europäische Kommission hat drei umfassende Analysen zur Patientensicherheit in der Europäischen Union vorgestellt. Danach sind insbesondere die Deutschen mit einer „Zufriedenheitsquote“ von  rund 90 Prozent von der Qualität der medizinischen Versorgung überzeugt. Die anderen Europäer sind immerhin zu 71 Prozent zufrieden. Belgien mit 67 Prozent und Deutschland mit 61 Prozent glauben sogar, in keinem anderen EU-Land als in ihrem besser ärztlich versorgt werden zu können. Dennoch kein Grund sich auszuruhen, findet die Kommission. Weiterhin sollen die Verhütung von Infektionen mit Krankenhauskeimen und die Maßnahmen zur Patienteninformation verbessert werden. Immerhin 33 Prozent der Deutschen bestätigen in diesem Zusammenhang einen Zwischenfall im Rahmen der ärztlichen Versorgung.

Die Analyse setzt sich zusammen aus einem Bericht über die Umsetzung der Empfehlung des Rates von 2009 zur Sicherheit der Patienten, aus den Ergebnissen einer aktuellen Eurobarometer-Umfrage zur Patientensicherheit und zur Qualität der medizinischen Versorgung und aus den Ergebnissen einer öffentlichen Konsultation zwischen Dezember 2013 und Februar 2014. Inzwischen sind in 20 Ländern der EU bestimmte Standards zur Gewährleistung der Patientensicherheit vorgeschrieben. 26 EU-Länder haben zumindest eine Strategie zur bestmöglichen Patientensicherheit entwickelt. Der EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg sieht darin weitere Herausforderungen. Sicherlich ist er mit dem Ergebnis zufrieden, es soll aber weiter an Vermeidungsstrategien hinsichtlich ernster Zwischenfälle gearbeitet werden. Zum Beispiel sollte das Thema Patientensicherheit auch bei der Ausbildung medizinischen Personals integriert werden.

Bei acht bis zwölf Prozent der in Krankenhäuser eingewiesenen Patienten in der EU kommt es während der Behandlung zu Zwischenfällen durch therapieassoziierte Infektionen (circa 25 Prozent der Zwischenfälle), durch Medikationsfehler, durch chirurgische Fehler, durch Fehlfunktionen medizinischer Geräte, durch Fehldiagnosen oder durch die fehlende Berücksichtigung von Testergebnissen. Geschätzt 4,1 Millionen Patienten infizieren sich jedes Jahr in der EU mit Krankenhauskeimen. 37.000 Betroffene sterben sogar daran.

Kommentar: Nach diesem Ergebnis der Analyse positioniert sich die EU sicherlich auch weltweit an vorderer Stelle, wenn es um die Zufriedenheit der Patienten geht. Die Ergebnisse sind zu begrüßen, dennoch darf nicht verkannt werden, dass es immer wieder und neuerlich vor allem auch durch einen bestehenden Pflegekräftemangel zu Zwischenfällen infolge von Behandlungsfehlern kommt. Nach aktuellen Meldungen der Ärztekammern beriefen sich im Jahr 2013 etwa 12.000 Patienten auf einen Behandlungsfehler, was sich in 2200 Fällen auch bestätigte.

[ilink url=“http://www.healthcaremarketing.eu/publicaffairs/detail.php?rubric=Politik&nr=28846″] Link zur Quelle (healthcaremarketing)[/ilink]

 

 

 

 

Schließlich zeigen die Ergebnisse der öffentlichen Konsultation, dass die Zivilgesellschaft (mehr als 90 Prozent) die Patientensicherheit immer noch als wichtiges Thema für die EU betrachtet. Nach Meinung der Teilnehmer sind die wirksamsten Maßnahmen zur Steigerung der Patientensicherheit die Einbindung der Angehörigen der Gesundheitsberufe, verbindliche nationale Vorschriften, die Einbeziehung von Patientenorganisationen und die Zusammenarbeit in der EU auf dem Gebiet der Patientensicherheit.

Schätzungen zufolge kommt es bei 8 bis 12 Prozent der in Krankenhäuser eingewiesenen Patienten in der EU während der Behandlung zu Zwischenfällen, und zwar durch therapieassoziierte Infektionen (circa 25 Prozent der Zwischenfälle), Medikationsfehler, chirurgische Fehler, Fehlfunktionen medizinischer Geräte, Fehldiagnosen oder die fehlende Berücksichtigung von Testergebnissen. Schätzungsweise 4,1 Millionen Patienten infizieren sich jedes Jahr in der EU mit Krankenhauskeimen, und mindestens 37.000 sterben daran.