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Experten in der Ophthalmologie (Augenheilkunde) warnen Menschen mit Diabetes, möglichst regelmäßig zur Augenärztin oder zum Augenarzt zu gehen, damit Erkrankungen am Auge, die mit dem Diabetes zusammenhängen, frühzeitig erkannt und therapiert werden können.  

Eine mögliche Folgeerkrankung ist die diabetische Retinopathie, bei der die Netzhautgefäße langsam und symptomlos geschädigt werden, was zur Erblindung führen kann. Das individuelle Erkrankungsrisiko (22 Prozent sind erkrankt) hängt von verschiedenen Faktoren ab, daher sollten auch individuelle Untersuchungen mit Mindestabständen von zwei Jahren zur Vorsorgeuntersuchung eines Diabetikers gehören, erklärt Peter Heinz als Vorstandsmitglied und Augenarzt der Stiftung Auge. Die Kontrollintervalle werden demnach personenbezogen festgelegt und sind in der Nationalen VersorgungsLeitlinie Typ-2-Diabetes beschrieben. 

Trotz vieler Warnungen gehen 40 bis 50 Prozent der Diabetiker nicht in die Augenarztpraxis, weil sie es nicht für nötig halten. Auch Ärztinnen und Ärzten fehlt manchmal das Verständnis für Prophylaxe-Untersuchungen, denn Menschen mit einem schlecht eingestellten Blutzuckerwert und solche, die gar nicht wissen, dass sie zuckerkrank sind, sind besonders gefährdet.  

Die Fakten (International Diabetes Federation): 2019 gab es in Deutschland schon allein 9,5 Millionen Fälle von Diabetes; schätzungsweise zwei Millionen Menschen, die nicht wissen, dass sie erkrankt sind, kommen hinzu. Im Zeitraum zwischen 2017 und 2019 haben sich die Fallzahlen um 25 Prozent erhöht; Tendenz weiter steigend. 90 Prozent aller Diabetiker leiden am Typ-2-Diabetes. 

Eine regelmäßige Spiegelung des Augenhintergrundes ist wichtig, damit die Schäden frühzeitig sichtbar werden und MedizinerInnen durch Prävention und Therapie (Laserbehandlung und Injektion von Medikamenten in den Glaskörper) intervenieren und einer Erblindung vorbeugen können. Auch das diabetische Makulaödem muss entsprechend behandelt werden, wenn nicht prophylaktisch vorgebeugt wird.  

Quelle: aerzteblatt.de