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Auf der Brennpunkt-Veranstaltung der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) in Berlin diskutierten Vertreter der DKG und der Kassen, aber auch Vertreter von Patienten, Verbänden und Vereinigungen über neue Versorgungskonzepte, auch zunächst vorstellbar als Modellprojekt, um das Gesundheitswesen, vor allem im Fachbereich der Onkologie – bezogen auf Dokumentationen der Behandlungsverläufe – durchgehender und transparenter zu gestalten. Die Experten der Veranstaltung waren sich einig, dass gerade onkologischen Patienten Unterstützung und Orientierung über die Sektorengrenzen hinweg fehle. Abgestimmte Behandlungsinformationen über alle Versorgungsstufen hinweg seinen oft im deutschen Gesundheitssystem nicht vorhanden. Uneinig waren sich die Vertreter der Organisationen aber besonders in der Umsetzung solcher Maßnahmen. Vorstellbar ist nach Meinung von Sabine Richard, die Geschäftsführerin des Geschäftsbereichs Versorgung beim AOK-Bundesverband ist, ein sogenanntes Lotsensystem, welches Patienten anleitet und „führt“, nicht nur über „behandlungsspezifische Speziallotsenprogramme“. Eine gesetzliche Grundlage wäre dafür bereits vorhanden, so DKG-Generalsekretär Johannes Bruns. Patientenvertreter Zacharias, der im Bundesverband der Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe tätig ist, glaubt, dass der Hausarzt diese Funktion übernehmen könnte. Eine andere Vertreterin von der KBV, Susanne Armbruster, plädiert für den Belegarzt. Aber nicht nur die medizinische Betreuung soll dieser Lotse sicherstellen, sondern auch die Versorgung nach stationären und ambulanten Behandlungen, um wieder ins normale Leben zurückzufinden. Ein anderer Akteur im Gesundheitswesen, Guido Tuschen, Geschäftsführer der alanta health service GmbH, hält digitale Hilfsmittel und Optionen für notwendig, damit elektronische Basisfunktionen wie eine Lotsen-App, die elektronische Patientenakte sowie das Arztinformationssystem zu mehr Transparenz in der Gesundheitsversorgung führen. 

Quelle: Ärzteblatt