Seite wählen

Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) hat bei ihrer Tagung in Berlin klargestellt, dass die Krebserkrankungsraten in Deutschland gestiegen sind. Im Zeitraum von 2008 bis 2020 wird die Rate bei Männern bei etwa 18 Prozent und bei Frauen bei neun Prozent liegen. Das stellt Onkologen und Hämatologen und andere auf dem Gebiet der Krebsforschung tätige Experten vor große Herausforderungen. Um so wichtiger ist das enge Zusammenspiel der verschiedenen medizinischen Fachrichtungen, die den medizinischen Zustand und die Behandlungsmöglichkeiten eines Patienten in sogenannten Tumorboards oder Tumorkonferenzen prüfen und diskutieren, sodass letztlich die optimale und individuelle Versorgung des Patienten im Vordergrund steht; die Fachgesellschaft hat zu diesem Zwecke ein Positionspapier ausgearbeitet, das in Kürze fertig ist und neben der Vernetzung und der optimalen Patientenversorgung auch den Konsens der medizinischen Fachrichtungen und nicht den Wettbewerb im Fokus hat. Ein Wissenszuwachs und die Forschung auf allen Ebenen ist für die Krebsdiagnose und- therapie sehr wichtig. Es gibt in fast keinem Gebiet der Medizin so viele interdisziplinäre Aktivitäten wie in der Onkologie, sodass die translationale Forschung, die sich mit der schnellen und effizienten Umsetzung präklinischer Forschung in die klinische Entwicklung beschäftigt, ein entscheidender Faktor neben der grundlagenbezogenen und klinischen Forschung ist. Somit ist die Kooperation in der medizinischen Onkologie die Zukunft, damit beim Einsatz onkologischer Innovationen vorhandene Wissenslücken durch eine sektorenübergreifende Vernetzung besser geschlossen werden können.