Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur von E-HEALTH-COM warnt in seiner Kolumne vor immer weiter steigenden Krankenkassenbeiträgen, die in dieser Legislaturperiode noch bis zu einer Marke von 18,5 Prozent ansteigen könnten. Auch die geplante Krankenhausreform wird daran nichts ändern, sowie eine geplante Expertenkommission, die das deutsche Gesundheitssystem bewerten soll, weil alles viel zu lange dauert. Grätzel von Grätz kritisiert die teilweise umfangreichen Reformen, die in Bezug auf die Digitalisierung unabhängig voneinander betrachtet würden, anstatt Präsenzversorgung und digitale Versorgung als Ganzes zu sehen. Beide Versorgungsarten (analog und digital) müssten demnach ineinandergreifen, was im Fall der hausärztlichen Versorgung und Telemedizin nur ansatzweise zu erkennen ist. Bestrebungen sind laut Redakteur vorhanden, alles ist aber immer noch zu sehr nach Sektoren separiert. Gesundheitsversorgung muss aber als einheitliche, effiziente Struktur begriffen werden. In diesem sektorenübergreifenden Versorgungskonzept muss der Ausbau der digitalen Infrastruktur ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Dieses Ziel könnte laut Blog-Verfasser mit dem Begriff „Deutschlandtakt“ erreichbar sein. Der Begriff wurde von der Deutschen Bahn im Kontext der Modernisierung geprägt und ist auch auf das deutsche Gesundheitswesen übertragbar, in dem jedes Rädchen in das nächste greifen muss. Dafür wird aber erst mal eine intakte Infrastruktur benötigt und Personen, die sich über genaue Umsetzungspläne Gedanken machen.
Quelle: e-health-com.de