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Nach Änderung des Arzneimittelgesetzes können in Zukunft verschreibungspflichtige Medikamente nur noch zum Patienten gelangen, wenn dieser vorher einen direkten Kontakt zum Arzt hatte. So sieht es der Gesetzgeber; die Mehrheit der Deutschen wünscht sich allerdings etwas anderes. Für 54 Prozent der Patienten ist es vorstellbar, dass man, für die Verschreibung eines Arzneimittels, den Arzt auch online oder telefonisch konsultieren kann. Einen Praxisbesuch halten vor allem jüngere Menschen zwischen 14 und 29 Jahren nicht für unbedingt notwendig. Zu diesem Ergebnis kommt eine representative Bevölkerungsbefragung der Bertelsmann Stiftung mit 1005 Bundesbürgern ab 14 Jahren. Die Befragten unterscheiden aber dabei, ob es sich um ein Erstrezept oder ein Folgerezept handelt. Bei Erstverschreibungen sind die Teilnehmer der Befragung wesentlich vorsichtiger. Hier können sich nur 30 Prozent vorstellen, dass sie beispielsweise ein Antibiotikum gegen Bronchitis ohne Arztbesuch bekämen. Wenn es aber zum Beispiel um ein Folgerezept zur Schwangerschaftsverhütung geht, dann können sich 53 Prozent der Frauen vorstellen, nach telemedizinischem Arztkontakt, ein Rezept zu erhalten. Im Hinblick auf telemedizinische Innovationen ist es also laut Bertelsmann wenig sinnvoll Fernverschreibungen pauschal zu verbieten.

[ilink url=“http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/e-health/article/923682/digitale-verordnung-patienten-wollen-rezepte-praxisbesuch.html“] Name der Quelle (Ärztezeitung)[/ilink]