Myoelektrische Prothesen imitieren nicht nur das Aussehen der natürlichen Hand, auch einfaches Greifen und Halten ist mit ihnen kein Problem. Möglich machen dies kleine Motoren, die von Elektroden im Stumpf angesteuert werden. Für die hohe Funktionalität zahlen Prothesenträger buchstäblich einen hohen Preis, außerdem sind myoelektrische Prothesen sehr schwer. Amerikanische Forscher arbeiten derzeit an einer günstigen, leichten Alternative. Für sie ist aber vorerst ein anderes Einsatzgebiet geplant.
Handprothesen unterteilen sich in kosmetische Prothesen, aktive Greifarme und myoelektrische Prothesen. Letztere vereinen ein hohes Maß an Funktionalität und guter Kosmetik. Sie sind aber nicht nur teuer, sondern auch schwer. Forscher der Florida Atlantic University (FAU) wollten die Motoren ohne Verlust der Beweglichkeit ersetzen. Eine Alternative war schnell gefunden: Sie statteten einen künstlichen Finger mit zwei Drähten aus unterschiedlichen Metall-Legierungen aus. Die Legierungen reagieren auf Wärme, indem sie sich ausdehnen bzw. zusammenziehen. So konnte im künstlichen Finger eine Beuge- bzw. Streckbewegung, vergleichbar mit den Bewegungen durch natürliche Beuge- und Strecksehnen, erreicht werden.
Problematisch gestaltet sich bislang allerdings die Kühlung. Derzeit gilt eine Kühlung mit Wasser als besonders effektiv, bis eine Alternative gefunden wir, ist der Einsatz des Fingers vorerst nur bei Unterwasser-Robotern vorgesehen. Ein Einsatz als prothetischer Finger-Ersatz ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geplant. Die Universität weist allerdings darauf hin, dass der Finger durchaus als Prothese geeignet sei.
[ilink url=“http://www.fau.edu/newsdesk/articles/Bioinspired-Robotic%20Finger.php“] Link zur Quelle (FAU)[/ilink]