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Einem Team von Forschern aus der Schweiz von der Eidgenössischen Technischen Hochschule ist es gelungen, embryonale Nierenzellen in Beta-Zellen umzufunktionieren. Diese sogenannten HEK-Zellen, die man aus Nierenzellen gewinnt, verfügen über Glukose-Transportproteine und Kalium-Kanäle, um Glukose ins Zellinnere zu transportieren. Die Forscher müssen nur noch Gene zur Produktion von Insulin in das Erbgut der Zellen einbauen und am Ende einer Kettenreaktion steht dann die Produktion und Ausschüttung von Insulin. An diätetischen Mäusen wurden die künstlichen Beta-Zellen schon getestet; dort produzierten die modifizierten HEK-Zellen für drei Wochen ausreichend viel und zuverlässig Insulin. Das Forscherteam um Martin Fussenegger ist sich sicher, langfristig damit Typ 1-Diabetiker behandeln zu können. Aber auch für Diabetiker vom Typ 2, der durch Insulinresistenz gekennzeichnet ist, rechnet das Forscherteam mit Behandlungserfolg. Auch bei Mäusen ist es hier gelungen in die Bauchhöhle HEK-Zellen zu implantieren, die das Hormon GLP1 produzieren. Die Zellen sind mit einem Glukose-Sensor ausgestattet, die soviel Glukagon-like Peptide1 produzieren wie benötigt wird, um den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Das Team um Fussenegger muss die klinischen Studien aber noch abwarten, um das Produkt in frühestens zehn Jahren auf den Markt zu bringen.

[ilink url=“http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/71958/Diabetes-Umgebaute-Nierenzellen-messen-Blutzucker-und-produzieren-Insulin“] Name der Quelle (Ärzteblatt)[/ilink]