Ein Team von Forschern um Professor Dr. Bernd Lepenies der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover hat herausgefunden, dass sich Zucker als Immunmodulatoren eignen. Dabei handelt es sich nicht um normalen Haushaltszucker, sondern um komplexe Zuckerstrukturen. Die Projektarbeit dieser Forscher ist Bestandteil des EU-Netzwerkes „Immunoshape“. Diese komplexen Zucker eignen sich als Impfstoffverstärker und binden sich an Rezeptoren, die sich auf den körpereigenen Immunzellen befinden. Diese Rezeptoren, an die sich die neu entwickelten Zucker binden, heißen C-Typ-Lektine. Diese Lektine sollen fremde Zuckerstrukturen auf Krankheitserregern erkennen und eine Immunantwort auslösen, damit der Fremdstoff unschädlich gemacht wird. C-Typ-Lektine können auch Pharmaka oder Impfstoffe in Immunzellen einschleusen. Auch Forscher anderer Länder arbeiteten für das Immunoshape-Projekt und fanden heraus, dass sich nur bestimmte Zucker als Impfstoffverstärker eignen; dieses wiederum reduziert die Zahl der Tierversuche. Zusammen mit Wissenschaftlern aus Spanien gelang es dem Experten-Team Zucker mit Modellproteinen zu verknüpfen. Es zeigten sich deutliche Unterschiede in der Bindung der mit Modellproteinen verknüpften Zucker an die jeweiligen C-Typ-Lektine. Fazit ist, dass minimale Unterschiede in der Struktur der Zucker maximale Auswirkungen auf die immunstimulierenden Eigenschaften der Zucker haben können. Das Team von Professor Dr. Lepenies besitzt die Fähigkeit zusammen mit internationalen Kooperationen den Verlauf von Infektionskrankheiten, Autoimmunkrankheiten sowie Entzündungsprozessen in Zukunft wesentlich zu beeinflussen.
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