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In Frankreich gibt es Streit um den Verkauf von Medikamenten, denn die französische Regierung will den Verkauf von nicht rezeptpflichtigen Arzneimitteln vereinfachen, was der Bevölkerung in ländlichen Gebieten zugute kommen soll. Auch  Städte können wegen hoher Immobilienpreise profitieren. Staatssekretär Olivier Dussopt hat gerade erst mitgeteilt, dass der Verkauf nicht rezeptpflichtiger Medikamente über das Internet möglich sein wird. Dazu bedarf es lediglich einer Bestellung bei einem Apotheker, der diese dann via Internet entgegennimmt und ausführt. Dieses System ist auch heute schon in Frankreich üblich. Neu ist aber, dass die Arzneimittel dann nicht mehr in der Apotheke entgegengenommen werden müssen. Die Lagerung und Logistik der Arzneimittel übernimmt nach Vorstellungen der Regierung dann ein Versandhändler, wie zum Beispiel Amazon. Damit würden die Befürchtungen des französischen Apothekerverbandes USPO eintreten, dass der „Vermarktung des Medikamentenhandels Tür und Tor geöffnet werden“. Der Vorsteher des Verbandes Gilles Bonnefond kritisiert die Abwicklung über sogenannte Sammelstellen, die dazu führen, dass große Versandhändler mit Apothekenketten kooperieren und über ein zentrales Depot Arzneimittel vertreiben. Protestaktionen werden nicht zu verhindern sein, denn 97 Prozent der Apotheker Frankreichs sind angespannt und kritisieren die Gesundheitspolitik der Regierung massiv, auch weil sie bislang strenge Auflagen für den Verkauf von Schmerzmitteln in der Sichtwahl ihrer Apotheken hinnehmen mussten. Das Vorgehen der Regierung ist nach Ansicht des Verbandes mit Widersprüchen gespickt. Es ist aber auch noch keine Entscheidung gefallen. 

Quelle: www.fr.de