Pflege ist ein Knochenjob. Bücken, schwer heben, einseitige Bewegungen – das führt nicht selten zu gesundheitlichen Problemen bei den Pflegekräften, von Verspannungen bis hin zum Bandscheibenvorfall. So verwundert es nicht, dass viele Pflegekräfte aufgrund körperlicher Beschwerden ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Nicht nur angesichts des Fachkräftemangels ist dies eine bedenkliche Entwicklung. Eine neuartige Orthese wird als Lösung für dieses Problem gehandelt.
Die Fraunhofer Institute für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) und für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) forschen in einem Verbundprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) an einer intelligenten Ganzkörperorthese mit eingearbeiteter Elektronik. Diese Orthese in Form einer leichten Weste, „CareJack“ genannt, soll belastende Tätigkeiten wie Heben oder Drehen eines Patienten durch gezielte Kraftunterstützung erleichtern. Dafür ist eine Elektronik eingearbeitet, die Energie aus der Bewegung des Trägers speichert und in Belastungssituationen zurückgibt, so dass der Träger selbst weniger Kraft aufwenden muss. Ein weiteres Merkmal ist die Funktion, Bewegungsabläufe gezielt zu steuern. Damit können die Träger die optimalen, ergonomischen Bewegungsabläufe erlernen. Erfolgt eine falsche Bewegung, leuchtet eine Warnlampe auf.
Das Projekt startete am 1. Oktober 2012 und wird voraussichtlich bis einschließlich September 2015 laufen. Noch in diesem Jahr soll ein Prototyp fertiggestellt werden. Mit einer Serienfertigung rechnen die Entwickler in ein bis zwei Jahren.
[ilink url=“http://www.izm.fraunhofer.de/de/news_events/tech_news/care-jack.html“] Link zur Quelle (Fraunhofer Institut)[/ilink]