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Das in Bad Homburg ansässige Unternehmen Fresenius betreibt in Deutschland 111 Kliniken und ist deutschlandweit Marktführer. Damit das auch so bleibt, strebt der Konzern nach noch mehr Effizienz. Die Konzerntochter Quirónsalud, die 2016 für etwa 5,7 Mrd. Euro gekauft wurde, macht es vor. Der Kauf hat Fresenius zu Umsatzsprüngen verholfen. Auch für 2017 strebt man Rekordgewinne an. Bei der spanischen Konzerntochter allerdings verweilen die Patienten nur durchschnittlich vier Tage in deren Krankenhäusern, was wesentlich effizienter ist als der Aufenthalt von im Durchschnitt sechs Tagen in den Kliniken des Privatbetreibers Fresenius. Konzernchef Stephan Sturm glaubt, dass das Wohl der Patienten nicht gefährdet sei, wenn die Kliniken straffer arbeiten und die Patienten früher entlassen. Wegen der Übernahme des US-Konzerns Akorn macht man sich bei Fresenius auch nicht allzu große Sorgen, auch wenn die Fresenius-Aktie vor kurzem eingebrochen ist. Akron wurde für vier Mrd. Euro von Fresenius übernommen und stellt Generika und intravenöse Injektionen her. Der Markt der Flüssigmedizin ist in Amerika aber nicht vom Preiskampf bedroht, sodass in diesem Bereich weiterhin profitabel gewirtschaftet werden kann, zumal Fresenius wegen der Übernahme keine Werte in der Bilanz abschreiben muss oder Kapital aufnehmen muss. Sturm schließt weitere Übernahmen in der Zukunft nicht aus, aber dann mit gedrosseltem Tempo.

Quelle: Ärzteblatt