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Etwa 2000 Kliniken gibt es in Deutschland, nach Meinung einiger Experten zu viele Kleine mit zu wenig Spezialisierung. Das soll sich aber jetzt ändern. Die Vorgaben hierzu kommen vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), dem obersten Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung mit Vertretern der Ärzte, Krankenkassen und Krankenhäuser. Die Kliniklandschaft muss sich mit Hilfe eines Strukturwandels rasch ändern, so die Forderung des G-BAs . Dafür sind zum einen Mindestmengen an Operationen für die Krankenhäuser vorgeschrieben. Jede einzelne auf bestimmte Operationen spezialisierte Klinik soll bestimmte Mindestanforderungen und Mindestmengen erfüllen, anderenfalls bei Nichtbeachtung drohen empfindliche Umsatzeinbußen oder Abteilungen bis hin zu kompletten Krankenhäusern droht die Schließung. Für die Kassen macht dieser Vorstoß allein keinen Sinn, denn ihre Ausgaben sollen nicht weiter steigen. Im Jahr 2016 sind die Ausgaben für Krankenhausbehandlungen um 2,6 auf 73,7 Mrd. Euro angestiegen. Problematisch ist zudem, dass die auf Bundesebene festgelegten Qualitätsindikatoren durch die Länder ausgehebelt werden könnten. Hier sieht Josef Hecken, Vorsitzender des G-BA, allerdings kein großes Problem, da die Länder ein hohes Haftungsrisiko übernehmen, wenn es zu Schädigungen oder sogar Todesfällen käme. Auch die auf dem Land ansässigen kleineren Krankenhäuser sollen weiterhin durch den Anspruch auf sogenannte Sicherungszuschläge bestehen können. Dadurch würde an entlegeneren Standorten kein Behandlungsnotstand entstehen, der laut Hauptgeschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, auch in Gesamtdeutschland nicht wünschenswert ist.

Quelle: Ärztezeitung