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Bei der Früherkennung von Darmkrebs läuft nicht immer alles glatt. Es gibt Fehlentwicklungen und Schwachstellen neben guten und weitentwickelten Errungenschaften im Programm für die Darmkrebs-Vorsorge in Deutschland.

Auf diesen Missstand hat erst kürzlich der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands, kurz bng, in seinem Whitepaper „Organisierte Darmkrebsfrüherkennung, historische Entwicklung, aktueller Stand und Fehlentwicklungen“ hingewiesen. Die Befürchtungen beziehen sich dabei vor allem auf Privatversicherte, die nicht automatisch von ihrer Krankenversicherung zum Darmkrebs-Screening-Vorsorgeprogramm angeschrieben und eingeladen werden sowie keine systematische Erfassung der erhobenen Befunde erfahren.

Aus Sicht der Autoren des bng muss sich der Verband der Privaten Krankenversicherung am Einladungsverfahren beteiligen, damit keine Nachteile für Privatversicherte entstehen. Darüber hinaus blockieren datenschutzrechtliche Bedenken und andere Fragen und Hindernisse die Zusammenführung von aktuellen und historischen Datenlagen, die für die Auswertung des Früherkennungsprogramms wichtig sind.  

Der bng kritisiert darüber hinaus die elektronische Datenübermittlung im Zusammenspiel aller Akteure in der Gastroenterologie des deutschen Gesundheitssystems. So funktioniert beispielsweise die Programmbeurteilung nicht reibungslos, weil Gastroenterologen, beziehungsweise Leistungserbringer, die Endoskopien ausführen, Kassenärztliche Vereinigungen und beauftragte „Gesundheitsforen Leipzig“ als ausführende Gesundheitsdienstleister, die mit der Früherkennungsprogramm-Auswertung beschäftigt sind, nicht ausreichend an einem Strang ziehen.  

Quelle: www.aerzteblatt.de