Seite wählen

Die im Jahr 2005 gegründete Gesellschaft für Telematik-Anwendungen der Gesundheitskarte mbh, kurz gematik, eine Spitzenorganisation im deutschen Gesundheitswesen, hat einen Überblick darüber gegeben, wie weit der Stand der Digitalisierung in den europäischen Nachbar- und Partnerländern Deutschlands ist.  

Dabei wurden auf der gematik-Webseite Angaben zu statistischen Zahlen gemacht, die sich auf das elektronische Rezept (E-Rezept), auf die elektronische Patientenakte (ePA) und sonstige digitale Identitäten beziehen.  

Die Infrastruktur des E-Rezeptes ist dabei in nordischen Staaten sehr weit fortgeschritten.  

In Finnland beispielsweise gibt es das E-Rezept seit 2010 und seit dem Jahr 2017 verpflichtend. Die Abdeckung ist 100 Prozent. Über eine App werden E-Rezepte eingelöst.  

In Schweden ist das E-Rezept sogar schon seit 1980 bekannt und mittlerweile 99 Prozent verbreitet.  

Der Verbreitungsgrad in Belgien entspricht dem von Finnland mit ebenfalls 100 Prozent.  

Der baltische Staat Estland ist mit 98 Prozent fast genau so weit vorne wie Dänemark (99 Prozent). In Dänemark hat die E-Rezept-Verbreitung bereits im Jahr 1994 begonnen.  

Selbst Portugal und Kroatien konkurrieren wie Estland um obere Plätze im Ranking des Digitalisierungsgrades des E-Rezeptes.  

Auch in Großbritannien liegt der Verbreitungsgrad bei 95 Prozent, seit der Einführung des digitalen Rezeptes im Jahr 2019. Frankreich erreicht bei gleichem Einführungsjahr nur ein Verbreitungsgrad von 35 Prozent. Österreich hat spät eingeführt (2022), kommt aber auf ansehnliche Verbreitungswerte in Arztpraxen (82 Prozent) und Apotheken (93-prozentige Einlösung).  

Luxemburg ist abgeschlagen auf dem letzten Platz, obwohl bereits 2015 die ePA im Opt-out-Verfahren eingeführt wurde. Das E-Rezept ist aber noch gar nicht ausgerollt; es befindet sich lediglich im Status „Vorbereitung“.  

Von einigen Ländern wie Irland und östlich gelegenen Nachbarstaaten fehlen Angaben.  

Quelle: deutsche-apotheker-zeitung.de