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Weil die Pflegekosten in Zukunft steigen werden, verlangen die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) eine besser geplante Finanzierung. Gernot Kiefer, der Vorstand des GKV-Spitzenverbands, sagte gerade erst, dass über neue Leistungen für Pflegebedürftige und über höhere Löhne im Pflegesektor und deren Finanzierung sowie über die Finanzsituation allgemein und ihre Auswirkungen in der Zukunft nachzudenken ist. Er nannte auch die Fakten: Demnach ist die finanzielle Situation der Pflegeversicherung bis 2023 stabil, auch weil eine Beitragserhöhung um 0,5 Prozentpunkte stattgefunden hat und die wirtschaftliche Lage entspannt ist. Die GKV hat einen Überschuss von 2,66 Milliarden Euro erwirtschaftet, der aber schnell aufgebraucht ist, wenn der Leistungskatalog ausgeweitet wird und weitere Ausgaben folgen. Eine höhere Vergütung des Pflegepersonals würde dann schon einmal 1,4 Milliarden Euro kosten, sodass man auf einen Finanzbedarf von rund vier Milliarden Euro käme. Die Länder sollen sich nach Ansicht Kiefers stärker an den Finanzierungen neuer Investitionskosten beteiligen, auch um die Bewohner von Heimen zu entlasten, die jährlich zwischen 3.300 Euro in Sachsen und 6.400 Euro in Hamburg und Nordrhein-Westfalen zuzahlen müssen. Wenn eine regelmäßige Erhöhung der Leistungsbeiträge käme, so müssten die Heimbewohner weniger aus eigener Tasche bezahlen. „Übermäßige Belastungen“, auch wegen einer immer älter werdenden Gesellschaft, wollen auch Union und SPD auf Dauer eindämmen. 3,7 Millionen Menschen waren 2018 Empfänger von Pflegeleistungen, im Jahr zuvor waren es noch 10,4 Prozent weniger. Auch die Ausgaben der Pflegeversicherung im gleichen Zeitraum stiegen auf 38,2 Milliarden Euro; ein Anstieg von 7,6 Prozent. 

Quelle: www.kma-online.de