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Aus dem Heil- und Hilfsmittelreport der Krankenkasse Barmer aus dem Jahr 2018 ist zu entnehmen, dass die Kosten vor allem für Physiotherapie gegenüber dem Vorjahr rasant um 120 Millionen Euro (14 Prozent) gestiegen sind. Damit machen sie den größten Block aller Kosten unter den Heilmitteln mit 73,5 Prozent aller Heilmittelausgaben aus, gefolgt von der Ergotherapie mit 6,7 Prozent, der Logopädie mit 4,3 Prozent sowie der Podologie mit 3,2 Prozent. Das alles hat Kosten im Heilmittel-Sektor von etwa 976 Millionen Euro produziert. 21,3 Prozent aller Barmer-Versicherten haben dem Report zufolge diese Leistungen in Anspruch genommen. Alle Hilfsmittel zusammen, wie Rollstühle, Prothesen, Rollatoren und viele andere, die im Hilfsmittelverzeichnis gelistet sind, haben sogar Kosten von 1,12 Milliarden Euro beansprucht. Der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Christoph Straub, gab dazu erst kürzlich eine Erklärung ab. Er macht für die Kostensteigerungen, vor allem im Heilmittel-Bereich, das Gesetz zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung verantwortlich, welches das Ziel verfolgt, den Beruf des Therapeuten (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Podologie) attraktiver zu machen, denn Therapeuten bestimmen demnach Auswahl, Dauer und Häufigkeit der Behandlungseinheiten nach Ausstellung einer Art Blankoverordnung des Arztes. Straub hofft, dass wenigstens die angestellten Therapeuten durch höhere Löhne bei den Mehrausgaben profitieren. 

Quelle: Ärzteblatt