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In einem Redaktionsbeitrag des inpact media Verlages von Mediziner Professor Dr. Jochen A. Werner wurde die Dysfunktionalität des deutschen Gesundheitssystems angesprochen. Werner ist Medical Influencer und Experte für Fachpublikationen und kritisiert schon seit längerem die deutsche Gesundheitspolitik.  

Der ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Essen hat für das deutsche Gesundheitswesen Begriffe wie Erstarrung, Apathie, Reformunwilligkeit und Versteinerung geprägt und fordert eine Modernisierung der Gesundheitsversorgung sowie ein zügiges Eckpunkte-Papier zur Festlegung einer zukunftsfesten Planung bis Mai dieses Jahres. Dem heutigen System fehlt demnach Transparenz, Homogenität, Effizienz und Funktionalität. 

PatientInnen sehen nach Meinung Werners nur steigende Krankenkassenbeiträge, überlastete ÄrztInnen, volle Notaufnahmen, Arzneimittel-Mangel und überlastetes Personal. Viele wissen gar nicht, dass der demografische Wandel und eine leidende Solidargemeinschaft nicht einberechnet sind. Ganz zu schweigen vom Pflegenotstand und den vielen Schließungen von Pflegeinrichtungen mit insgesamt 800 an der Zahl in 2023. Auch Steuergelder zur Unterstützung haben etliche nicht auf dem Schirm.  

In zehn bis 15 Jahren könnte die Gesundheitspolitik von gestern zur Katastrophe führen, wenn nicht entscheidend gegengesteuert und modernisiert wird, gibt der Experte zu Bedenken. Das verwobene System benötigt dringend Reformbedarf und eine übergeordnete Gesamtstrategie.Nach Meinung von Prof. Jochen Werner ist Karl Lauterbach der richtige Mann, um mit Vernunft und Pragmatismus die Krankenhauslandschaft hierzulande als zentralen Bestandteil der Strukturreform zu erneuern. Wenn Lauterbach jetzt richtig und vorausschauend handelt, gelingt das Vorwärtskommen in der deutschen Gesundheitsversorgung. Dazu müssten laut Fachmann Werner Chancen und Perspektiven erkannt und umgesetzt werden, statt nur Gefahren und Risiken zu analysieren und zurückzuschauen. Wichtige Bestandteile einer zukunftsfesten Gesundheitsversorgung sind dabei die Digitalisierung und die zügige Umsetzung von Maßnahmen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI).  

Quelle: inpactmedia.com